Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat heute Prof. Artemis Alexiadou, Leiterin der Abteilung Anglistik am Institut für Linguistik der Universität Stuttgart, den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis zuerkannt. Die Auszeichnung der DFG, die auch als „deutscher Nobelpreis“ bezeichnet wird, gilt als der wichtigste Forschungspreis in Deutschland und ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert. Alexiadou wird als herausragende und weltweit anerkannte Sprachwissenschaftlerin ausgezeichnet. Sie erhält den Leibniz-Preis für die „Weiterentwicklung von Modellen und Theorien zum menschlichen Sprachverständnis“.
Prof. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, kommentierte in einer ersten Stellungnahme die Entscheidung der DFG: „Wir gratulieren Frau Prof. Alexiadou ganz herzlich zu dieser Auszeichnung. Es freut uns außerordentlich, dass nach dem Leibniz-Preis 2012 für den Stuttgarter Physiker Prof. Jörg Wrachtrup nun nach nur zwei Jahren mit der Ehrung von Prof. Alexiadou eine weitere Leibniz-Preis-Trägerin an der Universität Stuttgart forscht und lehrt.“ Ressel unterstrich die Verdienste der Wissenschaftlerin um die anglistische Linguistik an der Universität Stuttgart, der bereits vom Wissenschaftsrat eine herausragende Forschung bescheinigt wurde. „Frau Alexiadou hat mit ihrem Team die anglistische Linguistik zu internationalem Renommee geführt. Wir danken ihr insbesondere auch für ihren Weitblick bei der Zusammenarbeit von Ingenieuren und Geisteswissenschaftlern an unserer Universität“, so Ressel.
Die Linguistin Prof. Artemis Alexiadou wurde 1969 in Volos, Griechenland, geboren. Nach dem Studium der Philologie in Athen promovierte sie 1994 in Potsdam und habilitierte dort 1999 zum Thema Allgemeine Sprachwissenschaft. 1999 bis 2000 war sie als Managing Direktorin im Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, Berlin, tätig. Im Jahre 2000 erhielt Alexiadou ein Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und forschte an der Universität Potsdam, am Massachusets Institut of Technology (MIT) und an der Princeton University. Es folgte ein Fellowship von der Princeton University. Von 2001 bis 2002 war Alexiadou erneut Heisenberg-Stipendiatin (University of Pennsylvania, Universität Potsdam). Seit dem Jahre 2002 ist Sie Professorin für Theoretische und Englische Linguistik an der Universität Stuttgart. Im Jahre 2007 war sie als Visiting Professor, an der Stanford University, USA, LSA Summer School, tätig. Prof. Alexiadou ist Sprecherin des Sonderforschungsbereichs SFB 732 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der sich mit Doppel- und Mehrdeutigkeiten (Ambiguitäten) in der Sprache beschäftigt.
Der Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG vergeben. Er zeichnet herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre Forschungen auf allen Gebieten der Wissenschaft aus. Sie erhalten mit dem Preis ein Preisgeld von in der Regel jeweils 2,5 Millionen Euro, das sie in einem Zeitraum von bis zu sieben Jahren nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre wissenschaftliche Arbeit ausgeben können. Bislang wurden 335 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Preis ausgezeichnet, der auch weltweit als einer der wichtigsten Wissenschaftspreise gilt; sechs Preisträger erhielten nach dem Leibniz-Preis auch den Nobelpreis.
Weitere Informationen:
Dr. Hans-Herwig Geyer, Universität Stuttgart, Leiter Hochschulkommunikation und
Pressesprecher,
Tel. 0711/685-82555, E-Mail: hans-herwig.geyer [at] hkom.uni-stuttgart.de