Wie können wir das Bewusstsein für Nachhaltigkeit im eigenen Forschungsbetrieb stärken? Diese Frage steht im Vordergrund des Arbeitskreises Nachhaltigkeit der Promovierendenvertretung DoKUS. „Daraus ist die Idee entstanden, ein Informationsblatt auszuarbeiten mit konkreten Tipps“, sagt Juliane Heitkämper, aktives Mitglied bei DoKUS und Doktorandin am Institut für Theoretische Chemie der Universität Stuttgart. „Wir Promovierende gestalten die Forschung mit. Daher sollte es selbstverständlich sein, dass auch wir dafür verantwortlich sind, den Universitätsbetrieb nachhaltiger umzusetzen.“
In enger Zusammenarbeit mit dem Green Office hat Heitkämper gemeinsam mit ihrem Kollegen V S Pavan Kumar ein zweiseitiges, englischsprachiges Informationsblatt erstellt. Darauf haben die DoKUS-Vertreter*innen sowohl allgemeine als auch konkrete Hinweise zu Laborsituationen gesammelt, die an ein umwelt- und ressourcenschonendes Verhalten erinnern:
- Verwenden Sie Rechenleistung mit Bedacht! Schalten Sie Ihre Computer aus, wenn Sie diese nicht benötigen.
- Schalten Sie Lichter aus und drehen Sie die Heizung ab, wann immer es geht. Schließen Sie Labor- und Bürotüren, um die Wärme im Raum zu behalten.
- Reisen Sie umweltbewusst zur Universität oder zu Konferenzen.
- Motivieren Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen, sich gemeinsam für unseren Planeten einzusetzen.
- Verwenden Sie im Labor wiederverwendbare Gläser statt Einweg-Kunststoff.
- Dunstabzugshauben verbrauchen sehr viel Energie. Schalten Sie diese immer aus, wenn sie nicht benutzt werden und schließen Sie den Abzug.
- Reduzieren Sie Müll. Versuchen Sie, Materialien wiederzuverwenden und zu recyceln.
- Schalten Sie alle Geräte aus, wenn sie nicht benutzt werden.
Infoblatt zum nachhaltigen Forschen als PDF zum Ausdrucken [EN]
Heitkämper und ihre Kolleg*innen haben das Plakat bereits in zwei Fakultätsräten vorgestellt und möchten es insbesondere Professor*innen und Forschungsgruppenleiter*innen an die Hand geben. „Wir wünschen uns, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Hinweise mit ihren Gruppen besprechen und dabei auf ihre jeweiligen konkreten Laborsituationen eingehen. Im Idealfall werden die Tipps auch in die Lehre eingebunden“, sagt Heitkämper.
Energiesparen im Forschungsbetrieb
Die Informationen tragen auch dazu bei, Energie einzusparen. Das ist gerade in der jetzigen Zeit dringend notwendig. „Für uns in der Forschung spielt Energie eine wichtige Rolle. Unsere Infrastruktur braucht teilweise besonders viel Wärme und Strom. Aber wir haben auch großes Einsparpotenzial und können mit kleinen Maßnahmen viel bewirken.“ Im Rahmen der Energiespar-Kampagne möchte die Universität das gemeinsame Energie-Sparziel von rund 20 Prozent erreichen und vermittelt Energiespartipps.
Nachhaltigkeit als strategisches Ziel
„Aktiv für eine nachhaltige Entwicklung“ - so lautet das siebte strategische Ziel der Universität Stuttgart und auch in ihrem Struktur- und Entwicklungsplan SEPUS (nur im Universitätsnetzwerk oder per VPN lesbar) hat sich die Universität zur Nachhaltigkeit bekannt. Deshalb sei das Thema Nachhaltigkeit für DoKUS keine Frage nach dem „ob“, sondern nach dem „wie“. Wichtig ist ihnen, dass es wiederholt ins Bewusstsein gerückt wird. Deshalb soll das Informationsblatt in möglichst vielen Fluren und Laboren der Universität ausgehängt werden.
Der AK Nachhaltigkeit von DoKUS sucht weitere Promovierende, die sich engagieren möchten. Wer Interesse hat, kann sich per E-Mail bei Juliane Heitkämper melden.