Man hat einfach unbegrenzte Möglichkeiten, Dinge darzustellen und zu erleben, die in der echten Welt nicht möglich wären.
Virtual Reality für Forschungszwecke nutzen ist tatsächlich sehr beliebt. Mal im Sinne von SimTech, das ist unser Exzellenzcluster für Simulation Technology, da machen wir einige Studien, zum Beispiel, wie sich Muskeln bewegen, Physiotherapie, alles, was so ist. Und wir nehmen da Virtual und Augmented Reality her, um solche Daten zu visualisieren.
Ich beschäftige mich hauptsächlich mit Mikro-Visualisierungen, das heißt kleine Visualisierungen, die auf Wearable-Geräten benutzt werden.
In meiner Forschung versuche ich zu schauen, wie kann man denn in diese Bereiche haptisches Feedback dort integrieren.
Der Knackpunkt ist, man braucht einen sehr, sehr großen Raum. Eine Turnhalle im Endeffekt. Und dann läuft man und wird immer wieder darauf hingewiesen, wenn man sich jetzt der Wand nähert, und dann läuft man einfach in eine andere Richtung weiter und versucht dadurch, das natürliche Laufen zu simulieren.
Meistens kennt man Treadmill oder Laufband eher aus dem Fitnessbereich, wo ich halt in eine Richtung laufen kann. Und jetzt in unserem Fall kann man sich in alle Richtungen bewegen.
Es gibt verschiedene Arten von omnidirektionalen Laufbändern. Wir haben jetzt eine, das kann man sich wie ein 16-Eck vorstellen und besteht aus ganz vielen Rollen, die alle zur Mitte gehen.
Und unsere funktioniert jetzt so, die fährt einen immer wieder zum Mittelpunkt zurück. Man bewegt sich quasi in der Realität auf der Stelle mehr oder weniger. Und in Virtual Reality kann man sich dann unendlich weit bewegen.
Für uns in der Forschung ist es natürlich wichtig, dass wir guten Immersions- und Realismusgrad haben, auch für Studien, zum Beispiel zusammen mit den Kollegen aus der Biomechanik. Dass man sagt, man macht irgendwelche Gangstudien oder so. Dann will man natürlich eine realistische Treadmill haben, wo man das irgendwie nachbilden kann.
In den meisten Use-Cases muss man sich auch etwas bewegen. Und gerade im Bereich der Haptik ist es so, dass viele haptische Feedbackgeräte stationär in einem Raum sich befinden. Und hier ist die Einsatzmöglichkeit von so einem omnidirektionellen Treadmill, damit man trotzdem noch laufen kann unbegrenzt, aber noch haptisches Feedback wahrnehmen kann. Wenn ich zum Beispiel jetzt eine Höhle erforschen möchte, wo es oft etwas dunkel ist, bisschen eng und man nicht genau sieht okay, komme ich da denn durch, die aber sehr groß ist, zum Beispiel 100 Meter lang, dann kann ich mit dem Treadmill das zum Beispiel simulieren, indem ich haptische Feedbackgeräte an mich anbringe und auf dieser Treadmill laufe.
Um auch zu spüren, wann ich denn zum Beispiel an Gegenstände anstoße mit meiner Hüfte oder meinem Kopf.
Man merkt schon den Unterschied. Aber gerade wenn man dann in so einer virtuellen Umgebung interagiert, dann merkt man das oft gar nicht mehr, dass man sich auf so einem so einem Laufband befindet.
Man kann sich relativ schnell eigentlich auf diese Art der Fortbewegung umstellen sodass das Gehirn dann eigentlich auch gar nicht mehr merkt irgendwie, dass man in der virtuellen Realität und auf der Treadmill geht.