In modernen Fahrzeugen stecken heute Blech, Gummi und bis zu 150 Millionen Zeilen Code. Die steuern teils sicherheitsrelevante Funktionen und können bislang nur unzureichend aktualisiert werden. Denn es gibt eine ungelöste Herausforderung: Wie lässt sich die Sicherheit des Gesamtsystems Auto trotz nachträglicher Updates noch garantieren? Dieser Frage gehen Forschende am Institut für Software Engineering (ISTE) des Fachbereichs Informatik der Universität Stuttgart nun nach.
Ziel ist es, die Computerprogramme im Automobil auch nachträglich noch anzupassen und zu erweitern. Diese Updates könnten dann nicht nur Fehler beheben. In Zukunft ließen sich Funktionen für automatisiertes Fahren nachrüsten, die zur Produktion der klassischen Karosse noch gar nicht verfügbar waren. Solch ein nachhaltiger Ansatz verlängert die Lebensdauer von Fahrzeugen nachhaltig und bewahrt Autos davor, schon weit vor dem ersten Rostansatz zum alten Eisen zu gehören.
Verbundprojekt nutzt Stuttgarter Expertise bei Automotive und Empirie
Im Rahmen des Verbundprojekts „MANNHEIM-AutoDevSafeOps: Integrierte Entwicklung und Betrieb von sicheren Automotive-Systemen“ (AutoDevSafeOps) werden die Forscher nun mit 523.722 Euro vom BMBF gefördert. Das dreijährige Projekt läuft bis zum 30. September 2025. Die weiteren Partner des Verbunds heißen: Asvin GmbH, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Fraunhofer-Gesellschaft, Hochschule Hamm-Lippstadt, Humboldt-Universität zu Berlin, Inchron AG, Karlsruher Institut für Technologie, Merantix Labs GmbH, OSSENO Software GmbH, Robert Bosch GmbH, Safetrans e.V., SGS-TÜV Saar GmbH, Technische Hochschule Ingolstadt, TTTech Auto Germany GmbH, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und Validas AG.
Die Forschenden an der Universität Stuttgart konzentrieren sich insbesondere auf Absicherung und empirische Evaluation der vom Verbund untersuchten Anwendungsszenarien. Hierbei baut der Lehrstuhl Empirisches Software Engineering am ISTE auf 20 Jahre Erfahrung mit Automotive-Software und bringt seine umfassende Kompetenz bei empirischen Studien ein, um Use Cases zu koordinieren, Studiendesigns mitzuentwickeln und Auswertungen zu unterstützen.
Spezialisierte Ergänzung zu SofDCar
Die Vorhabensbeschreibung zum Verbundprojekt MANNHEIM-AutoDevSafeOps nimmt auch auf das verwandte Projekt SofDCar Bezug, an dem sich drei Institute (IAAS, IPVS und ISTE) des Fachbereichs Informatik als Forschungspartner beteiligen. MANNHEIM-AutoDevSafeOps könne als spezialisierte Ergänzung verstanden werden, die Safety-Aspekte in den Vordergrund stellt und Fahrzeuge ganzheitlich als „System of Systems“ betrachtet.
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