Startschuss für das EU-Projekt „POWERst“

9. Februar 2021

Rund drei Viertel der Kinder aus akademischen Elternhäusern in Deutschland nimmt ein Studium auf. Wenn die Eltern kein Studium hinter sich haben, entscheidet sich nur ein Fünftel, zu studieren. Strategien für mehr Chancengleichheit unabhängig von der sozialen Herkunft entwickelt nun das Kooperationsprojekt „POWERst – emPOWERing first generation STudents“ unter Leitung der Universität Stuttgart.

Das Projekt „POWERst – emPOWERING first generation STudents“ wurde 2020 erfolgreich durch das Prorektorat Wissenschaftlicher Nachwuchs und Diversity beantragt und geht nun in den Start. Gefördert wird es im Rahmen von ERASMUS+ Strategische Partnerschaften durch die Nationalagentur des Deutschen Akademischen Auslands-Diensts DAAD. POWERst adressiert insbesondere die Diversity-Dimension „Soziale Herkunft“ und fördert Nachwuchs, Beschäftigte und Lehrkräfte.

In Deutschland entscheidet die soziale Herkunft immer noch sehr stark darüber, ob sich Menschen für ein Studium entscheiden. Während sich 74 von 100 Kindern aus akademischem Haushalt für die Universität bewerben, sind es nur 21 von 100 Kindern aus nicht-akademischen Familien. Das berichtet der Hochschul-Bildungs-Report 2020. Die Zahlen derer, die ihr Bachelor-Studium tatsächlich abschließen oder gar den Masterabschluss anstreben, sinkt extrem.

Diese Problematik adressiert die Universität Stuttgart als Konsortialführerin mit dem Projekt „POWERst – emPOWERing first generation STudents“ im Rahmen von ERASMUS+ Strategische Partnerschaften und zusammen mit den Hochschulen Sciences Po Bordeaux und Amsterdam University Medical Centers sowie dem YES Forum, einem europäischen Netzwerk von 40 Organisationen in ganz Europa. Die Initiative ArbeiterKind.de ist assoziierter Partner in diesem EU-Projekt, das von der Nationalagentur des DAAD gefördert wird.

Ziel des Projekts ist es, den Zugang zur Hochschule insbesondere für Studierende der Ersten Generation zu erleichtern, Studienbedingungen zu verbessern und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Dass Studierende von Anfang an im Projekt beteiligt sind und aktiv mitarbeiten, ist der innovative Aspekt von POWERst. Aber auch Beschäftigte und Lehrkräfte der Universitäten sollen für die Thematik sensibilisiert werden und durch Materialien Instrumente für die alltägliche Arbeit erhalten. Geplant ist zudem eine universitätsweite Umfrage zum Bildungshintergrund von Studierenden und Mitarbeiter*innen. Dafür hat der Arbeitskreis „Bildung und soziale Ungleichheit“ bereits den Grundstein in der Vorbereitung gelegt. Weitere Mitarbeit erfährt das POWERst-Projekt neben dem Arbeitskreis auch noch durch die Graduierten-Akademie (GRADUS), das Rektoratsbüro und das Sprachenzentrum. Die Projektergebnisse werden nicht nur die Universitätskultur mitgestalten. Nach Projektende nach 2,5 Jahren werden sie auch nachhaltig für die europäische Hochschullandschaft zugänglich sein.

Nach pandemiebedingten Verzögerungen fand am 21. Januar 2021 die KickOff-Veranstaltung statt. Obwohl es nur ein virtuelles Format über WebEx war, machte sich Freude auf eine ertragreiche europäische Zusammenarbeit breit.

Freudige Gesichter der 13 Anwesenden beim Projektstart. Das digitale Format konnte der Begeisterung über die zukünftige Zusammenarbeit keinen Abbruch tun.
Die Projektbeteiligten beim Projekt-Auftaktstreffen in der Videokonferenz.

Kontakt

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Katharina Wilhelm

Dr.

Persönliche Referentin der Prorektorin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversity

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