Teamfoto KSat

Studierende starten Ferrofluid-Experiment in Höhenforschungsrakete

6. März 2025, Nr. 7

Mit magnetischer Flüssigkeit zukünftige Raumfahrttechnologien verbessern.
[Bild: KSat e.V.]

Zwischen dem 10. und 15. März 2025 startet die REXUS-Höhenforschungsrakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Schweden. Mit an Bord sind wieder zwei Ferrofluid-Experimente von Studierenden der Universität Stuttgart. Ihre Mission: Herausfinden, wie sich Ferrofluid-basierte Technologien in Schwerelosigkeit sowie unter extremen Kräften und Temperaturen verhalten. Der Einsatz magnetischer Flüssigkeit soll Technologien für die Raumfahrt verbessern.

PAPELL, FARGO, FerrAS und FINIX – die Galerie von Ferrofluid-Experimenten powered by KSat füllt sich. Auch dieses Jahr hat die Kleinsatellitengruppe der Universität Stuttgart (KSat e.V.) einen Platz an Bord der REXUS-Höhenforschungsrakete ergattert. Mit FINIX (Ferrofluid Implementations for Next generatIon eXploration) wollen die Studierenden herausfinden, wie magnetische Flüssigkeiten zukünftige Raumfahrttechnologien wartungsärmer und nachhaltiger machen.

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Das Team reiste gemeinsam nach Schweden, um FINIX für den Start zwischen dem 10. und 15. März 2025 klarzumachen.

Raumfahrttechnologien langlebiger machen

„Anstelle von mechanischen Bauteilen, wie zum Beispiel Schalter und Kolben setzen wir auf Ferrofluid“, erklärt Yolantha Remane, Systemingenieurin bei KSat. Ferrofluid, eine ölige, eisenoxidhaltige Flüssigkeit, kann in beliebigen Mustern bewegt werden und so etwa Schalt- oder Pumpbewegungen umsetzen. Der Vorteil: „Mit Ferrofluid verschleißen technische Systeme kaum und können daher länger und ressourcenschonender betrieben werden.“

FINIX testet Ferrofluid-Pumpe und -Schalter

Mit FINIX testen die Studierenden ein auf Ferrofluid-basierendes Pump- und Schaltsystem. Die Pumpe besteht aus zwei Spulen und einem Permanentmagneten, der als Kolben fungiert. Im Zusammenspiel mit Ferrofluid könnte das System beispielsweise Kühlflüssigkeit in Raumfahrzeugen pumpen. 

Den elektrischen Schalter haben die Studierenden aufgrund vergangener Experimente  - unter anderem auf der ISS  - weiterentwickelt und optimiert. Die Idee ist, einen Stromkreis mithilfe von Ferrofluid- und Flüssigmetall-Tröpfchen zu öffnen und zu schließen. „Mit FINIX wollen wir testen, ob der Schalter durch optimierte Magnetfeld-Geometrien und Herstellungsprozesse den Bedingungen im All besser standhält“, sagt Yolantha Remane. 

Links im Vordergrund das Experiment FINIX eingebaut im Start-Modul, rechts im Hintergrund eine aus Lego gebaute Rakete.
Das Experiment FINIX eingebaut im REXUS-Modul, bereit zum Start.

Startklar für Höhenflug

FINIX hat bereits einige Kurztrips hinter sich: In Bremen kamen alle teilnehmenden Hochschulgruppen zu einem Shaker-Test zusammen, um das Experimentmodul unter extremen Kräften zu testen. „Wir sind gut auf Kurs und bereit mit FINIX an Bord zu gehen“, sagt Projektleiter Johannes Schubert.

Am 3. März ist KSat für die finalen Vorbereitungen nach Schweden gereist. FINIX sowie sieben weitere studentische Experimente starten zwischen dem 10. und 15. März mit der REXUS-Höhenforschungsrakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Esrange. In circa 90 Kilometern Höhe nutzen die Studierenden ein knappes Zeitfenster von nur drei Minuten, um FINIX in Schwerelosigkeit zu testen. „Wann wir starten, hängt von mehreren Faktoren ab vor allem aber vom Wetter“, erklärt Johannes Schubert. Doch eines ist gewiss: „Der Nervenkitzel bleibt bis zum letzten Moment vor dem Start.“

Die Studierenden von KSat berichten am Starttag live aus Schweden über den Instagram-Kanal der Universität Stuttgart.

Fachlicher Kontakt:

Yolantha Remane, Kleinsatellitengruppe der Universität Stuttgart (KSat e.V.), Tel.: +49 176 7280 8103, E-Mail

Dieses Bild zeigt Jacqueline Gehrke

Jacqueline Gehrke

 

Onlineredakteurin

 

Hochschulkommunikation

Keplerstraße 7, 70174 Stuttgart

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