Dr.-Ing. Stefan Manuel Schaut ist einer von neun Nachwuchswissenschaftlern aus Baden-Württemberg, denen am 14. April 2021 bei einer Online-Veranstaltung in Stuttgart der Förderpreis des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall verliehen wurde. Schaut erhielt die Auszeichnung für seine Dissertation an der Universität Stuttgart zu dem Thema „Optimierungsbasierte Strategien für das Thermomanagement in Elektrofahrzeugen“.
Schaut zeigt in seiner Dissertation, dass der insgesamt noch zögerliche Wandel hin zu Elektrofahrzeugen unter anderem auf die geringere und schlechter kalkulierbare Reichweite zurückzuführen ist. Er legt überzeugend dar, dass Fortschritte bei der Batteriekapazität das Problem alleine nicht lösen werden, sondern dass Verbesserungen seitens der Betriebsstrategien, einschließlich einer quantitativ belastbaren vorausschauenden Planung im laufenden Betrieb, notwendig sind.
Dabei kommt dem energieoptimalen Betrieb des thermischen Systems von Elektrofahrzeugen, das den größten Nebenverbraucher darstellt und unter ungünstigen Umständen zu einer Reichweitenreduktion von bis zu 50 Prozent führen kann, eine zentrale Bedeutung zu. Hier spielen auch weniger offensichtliche Faktoren als der Bedarf an elektrisch erzeugter Wärme im Winter eine Rolle, z.B. die Notwendigkeit, bei hohen Außentemperaturen die Batterie kühlen zu müssen. In seiner Arbeit untersucht Schaut, wie über optimierungsbasierte Betriebsstrategien der Energieeinsatz für die thermische Konditionierung reduziert werden kann.
Mit dem Förderpreis würdigt Südwestmetall seit über 30 Jahren herausragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses an den neun baden-württembergischen Landesuniversitäten. An jeder Universität wird ein mit 5.000 Euro dotierter Südwestmetall-Förderpreis ausgelobt. Die Preise werden jährlich auf Vorschlag der Universitäten für wissenschaftliche Arbeiten vergeben, die für die industrielle Arbeitswelt oder deren sozialpolitische Rahmenbedingungen von Bedeutung sind.
„Die Wissenschaft ist als Transformationsgestalter von besonders großer Bedeutung für unseren Wirtschaftsstandort“, betonte der Südwestmetall-Vorsitzende Wilfried Porth bei der Veranstaltung. Generell müssten die an Hochschulen erlangten wissenschaftlichen Erkenntnisse aber noch schneller in marktgängige Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle überführt werden, sagte er: „Dafür brauchen wir eine echte Transferkultur und eine Stärkung der Netzwerke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.“ Die Hochschulen müssten ihr Transferpotenzial dabei insbesondere beim Mittelstand noch aktiver vermarkten. „Denn gerade für Mittelständler ist es zuweilen schwer, konkrete Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit mit den Hochschulen zu identifizieren“, bemerkte der Arbeitgebervertreter.