Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis für Jörn Birkmann

„Aus den vielen ausgezeichneten Vorschlägen hat die Jury auch in diesem Jahr wieder fünf Persönlichkeiten ausgewählt, die mit ihrem konsequenten Engagement für Nachhaltigkeit beeindrucken“, erklärt Martin Oldeland, stellvertretender Vorsitzender von B.A.U.M. und Vorsitzender der Jury des B.A.U.M. | Umwelt- und Nachhaltigkeitspreises. „Es braucht solche Vorbilder, wenn eine nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft gelingen soll.“

Jörn Birkmann, Leiter des Instituts für Raumordnung und Entwicklungsplanung (IREUS) der Universität Stuttgart, forscht an neuen Konzepten für eine nachhaltige und klimaresiliente Entwicklung von Städten und Regionen. Dabei nimmt er insbesondere verwundbare Bevölkerungsgruppen sowie sensible und kritische Infrastrukturen in den Blick. Birkmanns Empfehlungen zur Anpassung an Extremereignisse und zur Stärkung der Resilienz von Städten und Infrastrukturen hätten konkrete Auswirkungen auf Politik und Wirtschaft und fänden Eingang in die Gesetzgebung und Entscheidungsprozesse, betont das Netzwerk. Die von ihm entwickelten Konzepte und Methoden fänden zudem Berücksichtigung in internationalen Leitlinien. Seine Forschungsergebnisse würden von nationalen und internationalen Medien aufgegriffen und dadurch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

„Ich bedanke mich für diese tolle Auszeichnung und freue mich, dass die Jury unsere Forschung für die Transformation in Richtung einer nachhaltigen und klimaresilienten Raumentwicklung auf diese Weise würdigt“, sagt Birkmann. Derzeit leitet Birkmann als Verbundkoordinator unter anderem das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt KAHR zur wissenschaftlichen Begleitung des Wiederaufbaus der von der Flutkatastrophe 2021 betroffenen Regionen sowie ein Projekt zur Raumanalyse für den neuen Landesentwicklungsplan Baden-Württembergs. Seit 2014 IREUS-Institutsleiter wurde Birkmann 2019 mit drei internationalen Partnern mit dem renommierten Synergie Grant des Europäischen Forschungsrates ERC ausgezeichnet. Er wurde zudem in den Beirat für Raumentwicklung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) berufen und war Leitautor des Sachstandsberichts 5 und 6 des Weltklimarates (IPCC).

Mit dem B.A.U.M. | Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis zeichnet das Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften ganz bewusst engagierte Einzelpersonen und nicht Organisationen aus. Der Preis wurde 1993 ins Leben gerufen, um vor allem Vorbilder und die Arbeit der "Macherinnen und Macher" in Unternehmen und Institutionen, die Arbeit derer, die das Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement verantworten und operativ umsetzen, anzuerkennen. Die Preise werden am 19. November im Rahmen einer zweitägigen Tagung in Hamburg verliehen. Die Tagung bietet Workshops und Diskussionen zum Thema "Go!vernance. Treiber für eine gelingende Transformation" und markiert gleichzeitig das 40. Jubiläum von B.A.U.M.

Über B.A.U.M.
Als Netzwerk setzt sich B.A.U.M. e.V. dafür ein, das zentrale Thema voranzubringen: eine lebenswerte Zukunft durch nachhaltiges Wirtschaften. Der 1984 gegründete Verband ist heute mit mehr als 800 Mitgliedern eine auf Bundes- und europäischer Ebene präsente Stimme nachhaltig wirtschaftender Unternehmen und eine treibende Kraft für die sozial-ökologische Marktwirtschaft. B.A.U.M. unterstützt transformationswillige Unternehmen beim Aufbau und bei der Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien und vernetzt Akteur:innen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien und Verbänden.