Seit 2016 steht das ARENA2036-Gebäude auf dem Campus der Universität Stuttgart in Vaihingen und ist von dort nicht mehr wegzudenken. Noch beeindruckender ist allerdings, was unter seinem Dach geschieht und entsteht: Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie forschen und arbeiten vernetzt, mit kurzen Wegen, in ständigem Austausch an Innovationen, bringen Forschungsergebnisse schneller in die Anwendung und Praxisfragen zurück in die Wissenschaft.
„ARENA2036 ist ein Musterbeispiel für den Stuttgarter Weg der Zusammenarbeit über die Fachgrenzen hinweg“, betonte Prof. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, auf der Festveranstaltung am 13. Juni 2024 und gratulierte zum zehnjährigen Bestehen. Er sei stolz, dass die Universität Stuttgart ein solches international sichtbares Aushängeschild habe und Teil von ihr sei.
Vorreiter: ARENA2036 war erster Forschungscampus des BMBF
2011 entschied die Universitätsleitung, am Wettbewerb „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ des Bundesforschungsministeriums (BMBF) teilzunehmen und mit Forschungs- und Industriepartnern auf Produktion und Mobilität als starke Transferthemen zu setzen. „Von Anfang an war ich überzeugt, dass dieses Projekt das Zeug zu etwas Großem hat“, berichtete Ressel. Die ARENA2036 wurde der erste Forschungscampus und war von hundert Bewerbungen der einzige, der mit seinem Forschungsprogramm „Die wandlungsfähige Produktion der Zukunft für funktions-integrierten Leichtbau“ mit vier BMBF-geförderten Projekten direkt 2013 in die Hauptphase durchstarten durfte. „Wir hatten zwei visionäre Bilder: eines des Forschungsgebäudes, in dem Universität und Wirtschaft partnerschaftlich und flexibel zusammenarbeiten, und eines von moderner Teamarbeit im Gebäude mit motivierten Menschen und einzigartigen Maschinen“, sagt Ressel. „Sicherlich auch dank dieser Bilder hat sich eine enorme Dynamik entwickelt, mit der es uns gelungen ist, die Vision Realität werden zu lassen.“
Ort für zukunftsweisende Lösungen für Produktion und Mobilität
„Um zukunftsweisende Lösungen im sehr dynamischen Themenfeld der Transformation von Produktion und Mobilität zu entwickeln, die die gesamte Gesellschaft positiv beeinflussen, braucht es Orte wie die ARENA2036“, betonte Prof. Peter Middendorf, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer an der Universität Stuttgart und Sprecher des Forschungsdirektoriums der ARENA2036. „Sie erzielt ihre Innovationskraft aus der Kombination der interdisziplinären Forschungsstärke unserer Universität mit der Expertise vieler Partner sowie den flexiblen Forschungsflächen und modernster Infrastruktur. Die Einbindung von Start-ups eröffnet weitere Transferwege ganz im Sinne der gründungsorientierten Transferstrategie an unserer Universität.“
Dritte und letzte Förderphase läuft
Peter Froeschle, Geschäftsführer der ARENA2036, nannte auf der Festveranstaltung das Ziel, im Jahr 2036, dem 150-jährigen Jubiläum des Automobils, die Wirtschafts- und Wissenschaftsregion Stuttgart als technologieführend in den Bereichen Mobilität und Produktionstechnik zu etablieren. „In den kommenden fünf Jahren der dritten und letzten Förderphase konzentrieren wir uns auf vier strategische Schwerpunkte: Produktion2036, Mobilität2036, Konnektivität2036 und Nachhaltigkeit2036“, sagte Froeschle. „Daran arbeiten heute Mitarbeitende von fast 60 Mitgliedern unter einem Dach bei uns an gemeinsamen Projekten. Zudem haben wir gemeinsam ein florierendes Start-up-Ökosystem in und um Stuttgart aufgebaut und mit der Design Factory Stuttgart ein Vehikel geschaffen, das es Studierenden ermöglicht, bereits während ihrer Ausbildung eng mit der Industrie zusammenzuarbeiten.“
Innovationsplattform für Mobilität und Produktion der Zukunft
Neben der Festveranstaltung gab die ARENA2036 am 14. Juni 2024 allen Interessierten Einblicke in ihre Arbeit als Ort für open innovation und Transfer sowie in Technologien von übermorgen. Auf der Projektmesse präsentierte sich die Universität Stuttgart neben vielen anderen ARENA2036-Partner*innen. Forschende des Instituts für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) etwa stellten das von ihnen geleitete Projekt „Well-defined: Wertschöpfungsnetzwerk-Modellierung für die Software-definierte resiliente Produktion der Zukunft“ vor, das die Lieferketten der Zukunft resilienter, flexibler und menschenfreundlicher machen möchte.
Über die ARENA2036
Lydia Lehmann
Stellvertretende Leiterin Hochschulkommunikation