Streifzüge durch die Sammlungen der Universität

5. Mai 2022

Seit der Gründung der Universität Stuttgart sammelten und verwahrten Wissenschaftler*innen Objekte für Lehre und Forschung. Einige dieser Schätze sind nun in der Ausstellung „Auf den zweiten Blick. Streifzüge durch die Sammlungen der Universität Stuttgart“ im Foyer der Universitätsbibliothek Stadtmitte zu sehen.

Ausstellung 
Wo: Foyer der Universitätsbibliothek Stadtmitte, Holzgartenstr. 16
Wann: Bis zum 28. Mai 2022 jeweils von 10 bis 18 Uhr
Eintritt frei  
Führungen und Vorträge am 12. und 18. Mai.

Die präsentierten Exponate stammen aus insgesamt 19 Sammlungen der Universität und sind teils das erste Mal öffentlich zu sehen. Zu entdecken gibt es antike Münzen, biologisch-naturkundliche Sammelobjekte, mathematische Modelle und Instrumente, historische Messgeräte der Nachrichtentechnik, historische Drucke, Abspielgeräte für Medien, Baustoff-Proben, Architekturmodelle, handgezeichnete Pläne sowie weitere Objekte aus den Sammlungen der Fahrzeugtechnik, Fördertechnik und Logistik, Navigation und Raumfahrtsysteme.

Eine Entdeckungsreise durch die Bestände der Universität

Die studentischen Ausstellungsmacher*innen gruppierten die Exponate bewusst nicht nach einzelnen Sammlungen, sondern in fünf thematischen Kapiteln, die wichtige Kontexte des Sammelns an der Universität Stuttgart umreißen. Magentafarben umrahmt, fallen sogenannte Ankerobjekte für die jeweiligen Themenschwerpunkte ins Auge. Teile eines Laserscanners aus der Sammlung des Instituts für Navigation erinnern daran, dass dieser Michael Gorbatschow bei seinem Besuch 1989 an der Universität vorgeführt wurde. Mechanische Kreiselinstrumente als unabhängige Navigationshilfen in der Luft- und Raumfahrttechnik zeigen neue Nutzungskonzepte einer ehemaligen Lehr- und Forschungssammlung bis hin zu einem interdisziplinären Forschungsprojekt mit Vorreiterrolle in der 3D-Digitalisierung. Zerschlissene Seile geben einen Einblick in die Arbeit des Instituts für Fördertechnik und Logistik. Zu welch kreativen Studierendenarbeiten die Zusammenarbeit mit der Industrie führen kann, zeigt der Barbecube. Der Kleingrill aus der Modellbibliothek des Instituts für Konstruktionstechnik und Technisches Design und dem Institut für Maschinenelemente ist das Ergebnis einer Bachelorarbeit. Die Firma Trumpf produzierte es einst sogar in geringer Stückzahl. Ein detailgetreues studentisches Modell des Pantheons in Rom aus der Sammlung der Fakultät für Architektur und Stadtplanung erzählt davon, wie angehende Architekt*innen im Modellbau auch die großen Meisterwerke der Architekturgeschichte immer wieder neu entdecken und interpretieren.

Einige der Exponate der Ausstellung sind zum ersten Mal öffentlich zu sehen.

Auch Führungen für Gruppen sind möglich. Ansprechpartnerinnen sind Beate Ceranski und Else Schlegel.

Vorträge, Videos und mehr

Über QR-Codes zu den Objekten lassen sich weitere Facetten entdecken. Das Begleitprogramm zur Ausstellung lädt zu Vorträgen ein und bietet die Möglichkeit, mit Expert*innen der jeweiligen Sammlungen ins Gespräch zu kommen. Auch in einer Videoinstallation kommen sie zu Wort. Dort kann man sich mehr über einzelne Sammlungen erzählen lassen und zu so manchem Objekt, das einst wie heute in der Lehre dabei hilft, Dinge im wahrsten Wortsinn zu begreifen.

Eine große Wandtafel, das sogenannte „Grid“, fungiert als Hintergrund der Ausstellungstische und erweitert den Kontext der ausgestellten Exponate. Bestückt mit rund 300 Karteikarten, die weitere Objekte der universitären Sammlungen vorstellen, zeigt sich, wie viele Sammelschätze es an der Universität Stuttgart noch zu entdecken gibt.

Zwei Blicke sind nicht genug

Hinter der facettenreichen Ausstellung steht ein interdisziplinäres Studierendenteam aus fünf Studiengängen und drei Fakultäten. Im Rahmen eines gemeinsamen Lehrprojekts des Instituts für Architekturgeschichte und des Historischen Instituts – Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik – setzte es unter der Leitung von Privatdozentin Dr. Beate Ceranski, Else Schlegel und Maria Niklaus die Idee der Ausstellung in die Tat um. Innerhalb von sieben Monaten entstand vom Konzept bis zu finalen Objektauswahl, von der Entwurfsskizze bis zur fertigen Ausstellungsarchitektur die gesamte Präsentation in Eigenleistung. Das Ergebnis lohnt einen Besuch und weit mehr als zwei Blicke. Ein Einzelfall soll die Ausstellung „Auf den zweiten Blick“ auf keinen Fall bleiben, da sind sich Beate Ceranski, Else Schlegel und Maria Niklaus einig. Zusammen mit den Studierenden sind sie einen ersten Schritt gegangen, um auf die Sammlungsschätze der Universität Stuttgart aufmerksam zu machen. Nun stehen gemeinsam mit dem 2021 gegründeten Sammlungsnetzwerk der Universität weitere Planungen für die Zukunft an.

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