Corona verändert: Studierende und Beschäftigte sprechen über Auslandssemester und internationale Erfahrungen

Meine Abteilung im Dezernat Internationales ist zuständig für die psychosoziale Betreuung von internationalen Studierenden und den möglichst reibungslosen Ablauf der Austauschprogramme mit unseren Partneruniversitäten. Wegen Corona mussten wir von heute auf morgen unsere sämtlichen Veranstaltungen auf Online-Formate umstellen – von der Sprechstunde bis zur Pre-departure Information.

Wir haben viel Neues gelernt, zum Beispiel, dass die Informationsvermittlung über die Web-Seminare viel wirksamer ist als unsere bisherigen Mail-Aktionen. Mit unserem Online-Orientierungsprogramm erreichen wir viel mehr Studierende, auch solche, die wegen Visumsproblemen nicht rechtzeitig nach Stuttgart anreisen können. Online können wir unsere Veranstaltungen mehrmals anbieten und zu unterschiedlichen Tageszeiten, um alle Kontinente abzudecken, und wir müssen nicht vergeblich nach Seminarräumen suchen. Überraschend für mich war, dass auch interkulturelle Trainings oder lockere Get-togethers mit den Studierenden funktionieren - dank interaktiver Tools wie Conceptboard.

Mehr Online-Angebote bedeuten aber auch, dass sich die Arbeitsintensität auf das gesamte Semester verteilt und nicht nur auf eine "heiße Phase" von ein paar Wochen um den Semesterbeginn herum, was zu mehr Dauerbelastung der Mitarbeiter*innen führt.

Auf was ich mich in Zukunft wieder freue, sind Sprechstunden in Präsenz und die lebendige Atmosphäre, wenn sich im Foyer des Internationalen Zentrums vor Semesterbeginn die anreisenden internationalen Studierenden tummeln.

Ich studiere im vierten Mastersemester Maschinenbau an der Universität Stuttgart und wollte ursprünglich im Januar 2021 mein Auslandssemester an der Portland State University in Portland, USA, beginnen. Nach der festen Zusage für einen Platz im Oregon-Baden-Württemberg Austauschprogramm war ich bereits voller Vorfreude. Im Winter 2020/2021 riegelte die USA ihre Grenzen jedoch zeitweise fast komplett ab. Ich war zunächst enttäuscht und besorgt, dass mein Auslandssemester überhaupt nicht stattfinden wird oder ein reines Online-Programm sein würde. Ich wollte auf keinen Fall das „Auslandssemester“ von Stuttgart aus durchführen. Deshalb kontaktierte ich meine Betreuerin, ob es möglich ist, den Aufenthalt um ein halbes Jahr zu verschieben. Ich hatte die Hoffnung, dass sich die Corona-Lage bis dahin entspannen würde.

Zum Glück habe ich die Zusage für den neuen Starttermin bekommen. Danach musste ich einen Großteil der bereits eingereichten Dokumente und Unterlagen erneut einreichen. Das hat den Planungsaufwand enorm erhöht. Insgesamt habe ich meinen Auslandsaufenthalt dadurch fast eineinhalb Jahre im Voraus planen müssen. Während meiner Zeit in Portland gab es Corona bedingt nur noch wenige Herausforderungen, da meine beiden Trimester wieder vor Ort mit regulärem Uni-Betrieb stattgefunden haben.

Leider wurden aufgrund der Pandemie und der Einschränkungen nur begrenzt Aktivitäten von der Uni aus angeboten. Deshalb habe ich verstärkt versucht, einen engen Kontakt zu meinen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern aufzubauen. Da diese alle Amerikaner sind, hatte ich die Möglichkeit, deren Kultur und Lebensweisen noch besser kennenzulernen. Statt viele andere internationale Studierende zu treffen, habe ich so mehr mit den Einheimischen unternommen.

Ich bin 2015 für mein Studium nach Deutschland gekommen und habe an der Universität Stuttgart ein Bachelor- und ein Masterstudium in Architektur und Stadtplanung abgeschlossen. Seit 2019 habe ich zusätzlich als Hiwi im Dezernat Internationales gearbeitet. Dort bin ich seit Kurzem fest angestellt und betreue die internationalen Erasmus-Studierenden sowie das internationale Buddy-Programm.

Ursprüngliche komme ich aus Bukarest, Rumänien. Als zu Beginn der Corona-Pandemie die Grenzen geschlossen wurden, konnte ich meine Familie nicht mehr besuchen. Am Anfang hatten meine Eltern Angst um mich, aber wir haben jeden Tag telefoniert und die Nachrichten verfolgt. Zum Glück dauerte es nur wenige Monate, bis die Grenzen wieder öffneten. Dann bin ich gleich für ein Wochenende nach Bukarest geflogen, damit wir uns wiedersehen konnten. Auch für meine beiden ersten Impfungen bin ich 2021 nach Bukarest geflogen, weil ich dort schneller welche erhalten habe als in Deutschland. Meine Eltern haben mich am Flughafen abgeholt und wir sind direkt zum Impfzentrum gefahren.

Allerdings sind seit der Pandemie meine Heimatbesuche organisatorisch aufwändiger und teurer geworden. Als die PCR-Testpflicht eingeführt worden ist, haben uns die Fluggesellschaft und der Flughafen nicht darüber informiert: Also wurde ich wieder weggeschickt, als ich keinen vorweisen konnte. Flüge wurden immer wieder verschoben oder sind ausgefallen, als Grund wurde nur „Corona“ genannt. Das war wirklich frustrierend.

Dass mein Studium und mein Hiwi-Job zu einem Großteil zu Hause in meinem Zimmer stattgefunden haben, fand ich sehr anstrengend. Aber dank digitaler Lehre und Homeoffice habe ich mir Zeit und Wege gespart und inhaltlich mehr geschafft. Und zum Glück habe ich im Studierendenwohnheim auf dem Campus Vaihingen gewohnt. Von dort konnte ich viele Spaziergänge in den naheliegenden Wald unternehmen.

Von August 2020 bis Dezember 2021 war ich Studiengangsmanagerin für den Studiengang Maschinenbau. Ich habe mich um den Aufbau und die Struktur des Studiengangs gekümmert und bin unseren Studierenden von Beginn des Studiums an beratend zur Seite gestanden. Zudem habe ich Studieninteressierten Einblicke in den Studiengang gegeben und war Ansprechpartnerin für ihre Fragen. Da ich die Stelle während der Pandemie übernommen habe, war es eine herausfordernde Zeit. Nur selten konnte ich auf Altbewährtes zurückgreifen, sondern musste viele Themen, wie zum Beispiel die Einführungsveranstaltungen, neu konzipieren.

Gleichzeitig bot die Pandemie die Chance, neue Ansätze zu wagen. Durch die Notwendigkeit, den Studierenden im ersten und in höheren Semestern eine Corona-konforme Präsenzlehre zu ermöglichen, war das hohe Engagement der Kolleg*innen aus dem Fachbereich und der Verwaltung immens wichtig. Dabei habe ich schnell ein großes Netzwerk mit den Instituten des Stuttgarter Maschinenbaus und anderen Fachbereichen aufgebaut. Das hätte ohne Corona vermutlich deutlich länger gebraucht.

Ich sehe die neuen Ansätze, die wir inzwischen ausführlich erprobt haben, wie zum Beispiel unsere wöchentliche themenbezogene Sprechstunde, digitale Workshops für Studieninteressierte oder die Umgestaltung des Zulassungsprozesses, als große Chance und Ergänzung. Damit können wir mehr Studierende und Interessierte erreichen und administrative Prozesse vereinfachen. Für die nun kommende Zeit werden wir sicherlich das Beste aus beiden Zeiten in das „New Normal“ integrieren.

Insgesamt schaue ich auf eine spannende Zeit als Studiengangsmanagerin zurück, in der ich viele Erfahrungen sammeln und vor allem ein tolles Netzwerk aufbauen konnte. Für den jederzeit sehr konstruktiven Dialog und Austausch möchte ich mich bedanken.

Für mich als Berater für Studierende und Studieninteressierte war die kurzfristige Umstellung unserer Präsenzangebote auf ein Online-Format zu Beginn der Pandemie eine Herausforderung. Das betraf sowohl die Einzelberatung als auch Workshops und Informationsveranstaltungen. Zunächst hatte ich Vorbehalte, da die Face-to-Face-Beratung ein wesentlicher und bewährter Bestandteil unserer täglichen Arbeit ist. Rückblickend kann ich aber sagen, dass die Umstellung auf Online-Angebote über Webex schnell und überraschend unkompliziert erfolgte. Die Möglichkeit, den eigenen Bildschirm zu teilen und für virtuelle Settings optimierte Beratungsmethoden anzuwenden, stellte sich für mich schnell als Gewinn heraus. Ähnlich äußern sich meine Kolleginnen der Zentralen Studienberatung (ZSB). Die Rückmeldungen der Ratsuchenden sind von Anfang an fast durchweg sehr positiv.

Das Lernen unter pandemischen Bedingungen stellt für viele Studierende eine besondere Herausforderung dar. Wir in der ZSB haben deshalb unsere Angebote unter die Lupe genommen und weiterentwickelt: Die Lernberatung in der ZSB hat einen Newsletter mit Tipps zum Lernen entwickelt, der von den Studierenden sehr gut angenommen wird. Die Webseiten zur Studien- und Berufsorientierung haben wir grundlegend überarbeitet und deutlich nutzerfreundlicher gestaltet. Wir freuen uns sehr, dass sich alle Bachelorstudiengänge bis zum Sommer im Format des „Studienwahl-Kompasses“ darstellen können. Unser Online-Angebot „Studienwahl-Kompass“ unterstützt Interessierte bei der Studienwahl, indem er Studiengänge der Universität Stuttgart anschaulich erklärt.

Aufgrund der größeren Reichweite der Online-Angebote und der für viele Ratsuchenden niedrigeren Hemmschwelle daran teilzunehmen, bewerte ich es als sehr positiv, dass wir in der ZSB auch langfristig an Online-Angeboten festhalten und so unser Präsenzangebot sinnvoll ergänzen werden.

Zu meinen Aufgaben zählt die Konzeption von Kommunikationsmaßnahmen und Veranstaltungen für Schüler*innen und Studieninteressierte. Bereits vor der Pandemie nutzten wir vereinzelt Online-Werbemaßnahmen. Während der Pandemie wurden die Online-Marketing-Tools zunehmend wichtiger, da die üblichen Kommunikationskanäle zum Beispiel durch das Home-Schooling der Schüler*innen nicht mehr funktionierten. Insbesondere Veranstaltungen, zu denen wir Studieninteressierte an unsere Universität einladen, mussten neu konzipiert werden.

In kürzester Zeit haben wir gemeinsam mit der Zentralen Studienberatung, den Technischen Informations- und Kommunikationsdiensten und Dank des großen Engagements der Studiengangsmanager*innen zwei virtuelle Veranstaltungen umgesetzt: die Bachelor-Bewerbungswoche und den Studieninformationstag. Die Befürchtung, dass daran nur wenige teilnehmen werden, bestätigte sich nicht. So gab es insgesamt 18.541 eindeutige Seitenansichten auf die Veranstaltungswebseite des Studieninformationstages und 7.765 aktive Teilnehmer*innen. Vorteile der Online-Veranstaltungen sind meines Erachtens, dass daran zum Beispiel auch Schüler*innen aus deutschen Schulen im Ausland teilnehmen konnten und dass die Hemmschwelle für Fragen im Chat niedriger war als bei Präsenzveranstaltungen in einem gut gefüllten Hörsaal.

Eine Herausforderung ist es, die Schülerinnen und Schüler auf diese Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Deshalb haben wir an der Universität in Bezug auf unsere Kommunikationsmaßnahmen neue Ideen finden und entwickeln müssen. Wir müssen uns immer wieder bewusstmachen, dass wir die Zielgruppen dort abholen müssen, wo sie sich aufhalten – also: Schüler*innen zurzeit vor den digitalen Endgeräten.

Der Erfolg unserer Online-Veranstaltungen für Studieninteressierte hat gezeigt, dass durch eine konstruktive und lösungsorientierte Zusammenarbeit über Einrichtungs- und Studiengangsgrenzen hinweg, vieles möglich ist. Diese Erfahrung gilt es mitzunehmen in neue Projekte. Ich war überrascht, wie gut und zeitnah die Abstimmungsprozesse zum Beispiel mit Webex funktionierten. Die virtuellen Meetings bringen eine enorme Zeitersparnis mit sich, aber trotzdem freue ich mich auch wieder auf die persönlichen Begegnungen mit den Kolleg*innen. Diese Mischung aus Präsenz und virtuell wird sich auch bei den Kommunikationsmaßnahmen für Studieninteressierte durchsetzen.

Ich habe mein Informatikstudium im Oktober 2021 begonnen und zuvor bereits am Orientierungssemester des MINT-Kollegs teilgenommen. Dabei erhalten Studieninteressierte Unterstützung bei der Studienwahl, erwerben erstes Fachwissen und lernen schon mal den Uni-Alltag kennen.

Das Orientierungssemester fand wegen Corona digital statt. Auf der einen Seite fand ich das sehr schade, da so keine Möglichkeiten bestanden, sich mit den anderen Teilnehmern und Teilnehmerinnen an der Universität zu treffen und den Präsenz-Studienalltag kennenzulernen. Wie ich in den letzten Monaten gemerkt habe, ist der persönliche Austausch und die Zusammenarbeit mit Mitstudierenden, die Möglichkeit, Lernräume der Universität zu nutzen oder Studierenden aus höheren Semestern Fragen zu stellen, unglaublich bereichernd und es wäre schön gewesen, wenn diese Möglichkeiten bereits während des Orientierungssemesters bestanden hätten. Auf der anderen Seite habe ich mir den täglichen Fahrtweg zur Uni gespart und war in der Organisation meines Studienalltags recht flexibel. Gleichzeitig war es hilfreich, Erfahrungen im Umgang mit der Online-Lehre zu sammeln, da im ersten Semester meines Studiums weiterhin viele Vorlesungen online stattgefunden haben.

Die Monate, in denen ich mir intensiv überlegt habe, was ich nun studieren soll, waren auch schon Pandemie-Zeit. Alles spielte sich online ab, was für mich Vor- und Nachteile hatte:  Es hat mir gefehlt, mich persönlich mit anderen über Erfahrungen, Gedanken und Fragen zum Studium auszutauschen. Andererseits fand ich es klasse, dass so viele hilfreiche Veranstaltungen wie das Orientierungssemester oder Studieninfotage trotz der Umstände im Online-Format durchgeführt wurden und mich so bei meiner Studienentscheidung unterstützt haben. Insgesamt bin ich der Meinung, dass es digitale Formate erleichtern, sich über Universitäten und Studienangebote deutschlandweit zu informieren. Wenn Informationsveranstaltungen nicht nur live präsentiert, sondern auch aufgezeichnet und online zur Verfügung gestellt werden, haben Studieninteressierte Zugang zu deutlich mehr Informationsmaterial.

Für mich war das digitale Orientierungssemester eine rundum positive Erfahrung, da es mir meinen Studieneinstieg erleichtert, meine Selbstorganisationsfähigkeiten gestärkt und mir gezeigt hat, dass es auch in der Online-Lehre möglich ist, tolle Kontakte zu knüpfen.

Mein Aufgabenspektrum umfasst das Genehmigen von Veranstaltungen und das Krisenmanagement der Universität Stuttgart. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie bin ich hauptsächlich mit dem Krisenmanagement beschäftigt. Plötzlich wurden die Corona-Verordnung und das Hygienekonzept die zwei wichtigsten Lektüren für meinen Arbeitsalltag. Im Hygienekonzept dokumentieren wir, was die Regeln der Landesregierung für die Universität Stuttgart bedeuten und wie die Regeln konkret umgesetzt werden müssen. Dafür arbeite ich sehr eng mit Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Universitäts-Bereichen zusammen.

Herausfordernd ist, dass sich die Corona-Regeln oft schnell ändern und die Lage sehr dynamisch ist. Wir müssen darauf flexibel reagieren und prüfen, inwiefern sich gesetzliche Änderungen auf die Universität auswirken. Die Prioritäten der Arbeitsaufgaben verschieben sich, oft bleiben Aufgaben liegen. Hier ist es sehr hilfreich, in hektischen Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren und eins nach dem anderen abzuarbeiten. Manche Abstimmungsprozesse brauchen einfach ihre Zeit. Gesetzestexte müssen sorgfältig gelesen und ausgelegt werden sowie mit den jeweiligen Zuständigen der Universität abgestimmt werden.

Bewältigt haben wir die Krise bisher nur, weil wir auf allen Ebenen der Universität gut und kollegial zusammengearbeitet haben. Ohne die umfangreiche Unterstützung der vielen Kolleginnen und Kollegen hätten wir die Universität in den vergangenen zwei Jahren nicht so sicher durch die Pandemie gebracht. Diese gute Zusammenarbeit ist ein Punkt, den ich trotz Krise positiv sehe: Ich habe viele interessante Einblicke in andere Berufsfelder bekommen. Zu schätzen gelernt habe ich auch das Homeoffice, das einen großen Zeitgewinn mit sich bringt. Auch der Einsatz von Videokonferenzen erleichtert in vielen Punkten die Arbeit und ermöglicht schnelle Abstimmungsrunden. Dennoch finde ich es für einige Termine wichtig, dass sie in Präsenz stattfinden können.

Die Corona-Pandemie stellt die Universität Stuttgart vor eine bisher nie dagewesene Herausforderung. Neben den bisherigen beruflichen Aufgaben müssen wir zusätzlich seit rund zwei Jahren die Vorgaben der Corona-Verordnung Baden-Württemberg und der Corona-Verordnung Studienbetrieb an der Universität Stuttgart umsetzen. Seit Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 haben wir deshalb eine tägliche Corona-Telefonkonferenz ins Leben gerufen. Darin stimmen sich die Dezernate Studium, Personal und Recht, Technik und Bauten sowie Zentrale Services, die Stabsstellen Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitsmedizinischer Dienst, Hochschulkommunikation, Sicherheitswesen sowie stuvus untereinander und mit mir und meinen Referent*innen ab.

Die tägliche Lagebesprechung ist bis heute ein äußerst wertvolles und effektives Instrument, um flexibel und kurzfristig auf die dynamische Lage reagieren zu können. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die konstruktive Zusammenarbeit und die stete Verlässlichkeit. Dank Ihrer konstanten Beteiligung, Ihres großen Engagements und Ihrer Bereitschaft, in hoher Taktzahl auf immer neue Rahmenbedingungen, Anforderungen und noch so kleine Anfragen zu reagieren, haben wir es bis heute geschafft, gemeinsam vorbildhaft in diesen Corona-Zeiten zu arbeiten. Herzlichen Dank!

Die Universität durch diese Krise zu steuern, stellte und stellt uns noch immer vor Herausforderungen. Trotzdem sehe ich die pandemiebedingten Veränderungen auch als eine Chance. Der Zusammenhalt ist gewachsen und hat gezeigt: Gemeinsam lassen sich Probleme effizienter lösen. Flexibilität hat sich als äußerst wichtige Eigenschaft herausgestellt. Und die Lockdowns waren ein Katalysator für die Digitalisierung, sowohl im Bereich der digitalen Lehre als auch in der Verwaltung. Ich wünsche mir, dass wir diese positiven Effekte nachhaltig an der Universität Stuttgart verankern können.

Das Prorektorat Lehre und Weiterbildung ist eine der Einrichtungen an den Hochschulen, welche die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Tagesgeschäft mit am stärksten erfahren durfte. Von jetzt auf gleich wurden Task Forces sowie Arbeits- und Diskussionsgruppen gebildet, Austauschrunden organisiert und Krisenmanagement betrieben. Es mussten in kürzester Zeit Entscheidungsvorlagen, Handreichungen, Regelwerke und vieles mehr Hand in Hand mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Dezernaten, den Fakultäten und weiteren Einrichtungen der Universität erstellt, kommuniziert und umgesetzt werden. Wenn ich alle geschriebenen Worte der letzten 24 Monate Pandemie-Bewältigung hintereinander reihen würde, kämen da mehrere Promotionen zusammen.

Meine derzeitige Herausforderung liegt vor allem darin, alles, was liegen geblieben ist, aufzuarbeiten und dafür die nötige Energie und anfängliche Begeisterung für meinen Job wieder zu erlangen. Ich empfand die ersten Monate der Pandemie als eine Herausforderung, der ich mich gerne und vielleicht etwas naiv gestellt habe. Die Umsetzung des Online-Lehrbetriebs mitzugestalten, fand ich spannend. Homeoffice kannte ich schon, weil ich bereits einen Telearbeitsplatz hatte. Die Webex-Konferenzen fand ich anfangs klasse, da die Rüstzeiten wegfallen und man einfach von einem Meeting zum anderen hechten kann. Aber die nicht enden wollende Zeit des doch nicht so gesunden Distanz-Daseins und die zunehmenden Anforderungen der Politik, die Online-Lehre wieder durch Präsenz-Lehre zu ersetzen, um dann wieder verstärkt in Online-Lehre mit ergänzenden Präsenz-Zeiten zu münden, machte mich zumindest mürbe und lies mich in den letzten Monaten auch etwas illusionslos zurück. Was mir trotz allem geholfen hat, sind die positiven Rückmeldungen der Lehrenden oder Kolleginnen und Kollegen aus den Fakultäten wie auch der Studierenden, die sich oft genug bei uns im Prorektorat bedankt haben für den Einsatz und die Unterstützung. Das gab mir zumindest Kraft und Zuversicht!

Ich persönlich freue mich auf die Zeit, wenn auf den Fluren der Uni-Gebäude wieder sorglos gelebt werden kann. Dennoch schätze ich, dass ich im Homeoffice konzentriert arbeiten kann. Die Entwicklungen in den Online-Lehrformaten, die wir praktisch in Lichtgeschwindigkeit gemacht haben, werden Auswirkungen auf die Präsenzlehre haben. Sie werden sie in der einen oder anderen Form unterstützend begleiten. Die ersten Übernahme-Aktionen laufen bereits in verschiedensten Projekten, zum Beispiel im Projekt digit@L.

Ich nehme mit, dass wir uns in der Pandemie als Universität bemerkenswert gut geschlagen haben. Wir haben alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgeschöpft, um den widrigen Umständen zum Trotz den Lehrbetrieb aufrecht zu erhalten. 

Ich bin Abteilungsleiterin des Infrastrukturellen und Kaufmännischen Gebäudemanagements im Dezernat Technik und Bauten der Zentralen Verwaltung. Im August 2020 bin ich mit der Projektleitung der „AG Gebäudezutritt“ beauftragt worden, die sich zunächst nur um die Zugangsmöglichkeiten für das Wintersemester 2020/21 kümmern sollte. Daraus entwickelten sich innerhalb von vier Wochen auch die Aufgaben der Organisation der technischen Umsetzung der Anwesenheitsdokumentation bis hin zur Umsetzung einer 3G-Kontrolle für den Präsenzbetrieb im Wintersemester 2021/22.

Die Herausforderung während der Pandemie bestand und besteht vor allem darin, die immer sehr kurzfristigen gesetzlichen Rahmenbedingungen intern abzustimmen, umzusetzen und an alle Betroffenen verständlich zu kommunizieren. Ich bin sehr glücklich, dass die „AG Gebäudezutritt“ bis hin zur „AG Machbarkeit Wintersemester“ von vielen sehr engagierten Kolleginnen und Kollegen aus dem gesamten Universitäts-Umfeld getragen wurde. Ohne deren Engagement hätte die Universität Stuttgart aus meiner Sicht nicht so viel erreichen können. Die Abstimmungen und Diskussionen verliefen immer konstruktiv mit klarem Blick auf das Ziel. Auch das Engagement unserer externen Partner muss ich hier nochmal klar hervorheben. Die Firma Helsinki Systems war für die Umsetzung des cactUS-Systems sowie des campUStickets zuständig und hat mit ihrer überdurchschnittlichen Einsatzbereitschaft maßgeblich dazu beigetragen, dass die einzelnen Projektschritte immer termingerecht abgeschlossen werden konnten. Dank des Personals der Firma NK Medical Services konnten wir ein Verfahren zur 3G-Kontrolle etablieren. Dieses sah vor, dass sich Studierende und Lehrende in den Registrierungszentren ein campUSticket als Hochschulnachweis für die 3G-Kontrolle ausstellen lassen konnten, das beim Zugang zur Lehrveranstaltung stichprobenartig kontrolliert wurde.

Insgesamt sehe ich auch Vorteile der Pandemie in meinem persönlichen Arbeitsumfeld. Durch Webex sind kurzfristige und auch manchmal nur kurze Abstimmungen mit vielen Beteiligten möglich, die für dringende Entscheidungen benötigt werden. Auch konnte ich erkennen, dass in einigen Bereichen meines Teams die Arbeit aus dem Homeoffice sehr gut möglich ist. Hier hoffe ich, dass wir daran anknüpfen und ein Modell für die Beschäftigten für die Zeit nach der Pandemie anbieten können.

Ich blicke auf eine sehr anstrengende Zeit zurück. Noch heute bin ich mit dem Aufarbeiten meiner eigentlichen Aufgaben als Abteilungsleitung beschäftigt. Gleichzeitig bin ich sehr stolz darauf, was wir zusammen erreicht haben.

Die Stabsstelle Sicherheitswesen berät und unterstützt in Fragen der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes, des Brandschutzes und des Umweltschutzes. In Corona-Zeiten sind wir zusammen mit den Betriebsärzt*innen somit unmittelbar vom Thema betroffen und waren deshalb von Anfang an Teil des Krisenstabs und der täglichen Telefonkonferenz des Kanzlers.

Die Corona-Pandemie bestimmt noch immer unser Tagesgeschäft. Seit Beginn sind wir für die Beschaffung und Verteilung von Schutzmasken und Selbsttests zuständig. Neben unzähligen Beratungsgesprächen werden sehr viele Hygienekonzepte mit unserer Unterstützung erstellt und von uns freigegeben. Hinzu kommt die Mitarbeit in mehreren Projekten, Steuerungs- und Arbeitskreisen.

Eine besondere Herausforderung war unter anderem die Beschaffung der Masken und Tests für die gesamte Universität. Vor allem zu Beginn, als man auf dem Markt kaum etwas bekommen konnte und die Gefahr, minderwertige Ware zu kaufen, sehr hoch war. Hier mussten wir kreativ und schnell sein und dies ist bei den Restriktionen einer öffentlichen Beschaffung tatsächlich eine Herausforderung. Hinzu kommt seit mehr als zwei Jahren die monatliche Versendung von inzwischen mehreren hunderttausend Masken und Tests an mehr als 250 Institute und Einrichtungen. Das ist für unsere kleine Abteilung eine logistische Herausforderung. Das schaffen wir nur, da alle im Team anpacken und wir tatkräftige Unterstützung durch andere Universitätsangehörige wie zum Beispiel stuvus und die Dezernate Personal und Recht und Zentrale Services erhalten, wenn wir mal nicht nachkommen.

Ich war überrascht, wie gut die Arbeit im Homeoffice funktioniert. Die Uni hat da sehr schnell reagiert und die technischen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen. Geholfen hat hier auch die gute Unterstützung der IT in vielen Prozessen und die Einführung digitaler Workflows. Mittlerweile gehören Video- oder Telefonkonferenzen für mich zum normalen Tagesgeschäft. Ich hoffe, dass dies auch nach Ende der Corona-Pandemie beibehalten wird – zumindest dort, wo es sinnvoll ist.

Im Krisenteam arbeite ich mit Personen und Abteilungen der Universität zusammen, mit denen ich bisher nie oder nur wenig Kontakt hatte. Diese Erfahrung ist für mich aber durchweg positiv. Es begeistert mich zu sehen, wie gut sich das Team zusammengefunden hat und wie schnell, pragmatisch und unbürokratisch die Uni agieren kann, wenn es erforderlich ist. Auch hier wäre es schön, wenn nach Corona etwas davon erhalten bliebe.

Als wir im Februar 2020 eine Webseite mit ersten Informationen zum Coronavirus anlegten, hat keiner damit gerechnet, dass die Pflege dieser Webseite zu einer Hauptaufgabe für die folgenden zwei Jahre wird. Im Frühjahr 2020 tippten wir mehrere Newsticker-Meldungen pro Tag, die FAQ-Listen wuchsen immer weiter und manchmal hatte die Corona-Webseite mehr als 10.000 Seitenaufrufe am Tag. Bis heute wird die Webseite täglich rund 1.000 Mal aufgerufen.

Webseiten erstellen und pflegen, Texte formulieren, Social-Media-Kanäle bespielen und Plakate gestalten gehörte selbstverständlich schon vor der Pandemie zu unseren Aufgaben. Aber jetzt fand alles wie unter einem Brennglas statt und da waren, wie natürlich bei anderen Kolleg*innen auch, Abend- und Wochenendschichten keine Seltenheit. Eine besondere Herausforderung war und ist es, die sich ständig ändernden gesetzlichen Regelungen und was sie für die Studierenden und Beschäftigten an der Universität Stuttgart bedeuten zügig zu kommunizieren. Die Texte müssen juristisch korrekt und gleichzeitig verständlich sein. Dabei sind wir auf die Inhalte der jeweiligen Expert*innen der Fachabteilungen angewiesen. Die komplexen Corona-Verordnungen machen aufwändige Abstimmungsrunden nötig. Das braucht seine Zeit. Uns ist bewusst, dass dabei oft Erwartungen und Realität auseinanderdriften. Dennoch ist es uns wichtig, sorgfältig zu kommunizieren. In Krisenzeiten Fehlinformationen zu streuen, sollte unbedingt vermieden werden.

Wir müssen stets abwägen, welche Informationen wir wo veröffentlichen: Brauchen wir ein neues FAQ oder einen Newsticker-Eintrag? Ist der Hinweis für unsere Social-Media-Kanäle relevant? Wie bereiten wir die Meldung dort auf? Die Fülle an Aufgaben haben wir nur bewältigen können, indem das ganze Team zusammen geholfen hat. Es war schön zu merken, dass wir uns in der Hochschulkommunikation aufeinander verlassen und wir flexibel auf die Herausforderungen reagieren können, indem wir Aufgaben umverteilen und Prioritäten verschieben. Auch die gute Zusammenarbeit und die Hilfsbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen anderer Einrichtungen und Abteilungen sehe ich als positiven Aspekt der Krise und bin dankbar dafür.

Meine Abteilung bietet einen vollständigen IT-Arbeitsplatzsupport für rund 1.300 Windows- und Mac-Geräte für die Zentrale Verwaltung, das Rektorat, die Fakultät Architektur und Stadtplanung sowie weitere Zentrale Einrichtungen. Des Weiteren betreuen wir die studentischen PC-Pools und betreiben zusammen mit den Fachabteilungen und dem ITAP-Team die zentralen Fachanwendungen wie C@MPUS, SAP, das Personalverwaltungs- und Forschungsinformationssystem und vieles mehr.

Thematisch haben sich meine beruflichen Aufgaben während der Corona-Pandemie nicht viel verändert. Aber vor allem im Bereich IT-Arbeitsplatzsupport haben mein Team und ich deutlich mehr Arbeit. In der Zentralen Verwaltung war der Anteil von Laptops vor der Pandemie noch gering. In kürzester Zeit mussten sehr viele Laptops beschafft, konfiguriert und ausgegeben werden. Aus der Telearbeit hatten wir glücklicherweise bereits eine Infrastruktur, mit der wir den sicheren Zugriff von Zuhause ermöglichen konnten. Die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer dieser Infrastruktur hat sich seit Beginn der Pandemie vervierfacht. Dadurch ist nicht nur der Betreuungsaufwand, sondern auch die Komplexität für die Nutzer*innen deutlich gestiegen, was zu einem allgemein erhöhten Supportaufwand geführt hat. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch für das große Verständnis unserer Nutzer*innen und dem unermüdlichen Einsatz meines Teams und des gesamten TIKs bedanken. Ich denke, im Großen und Ganzen haben wir die von uns betreuten Bereiche durchgehend arbeitsfähig halten können.

Es gibt seit der Pandemie natürlich einige neue Herausforderungen: Eigentlich sollten wir dieses Jahr mehr als 150 Geräte erneuern – aktuell wissen wir noch gar nicht so recht, wie wir das neben dem Tagesgeschäft bewältigen sollen. Beispielweise ist die Verfügbarkeit von IT-Geräten nach wie vor sehr eingeschränkt. Lieferanten können keine verlässlichen Lieferzeiten nennen. Das erhöht den Aufwand für die Suche nach Alternativlösungen und für die Kommunikation. Die Betreuung von Laptops ist im Vergleich zu Desktop‑Geräten deutlich aufwändiger. Auch sind sie anfälliger für Defekte und müssen schneller und damit öfter ausgewechselt werden. Das erhöht bei uns den Supportaufwand merklich. Dennoch wissen wir natürlich, dass in Zukunft beinahe alle Mitarbeiter*innen standardmäßig mit einem Laptop arbeiten werden. Deshalb wird es in nächster Zeit auch für uns eine zentrale Aufgabe sein, den universitären IT-Arbeitsplatz von Morgen zu konzipieren. Dazu gehören neben flexibleren Arbeitsformen wie dem mobilen Arbeiten auch die Herausforderung, die Arbeitsplätze so auszustatten, dass Shared-Desk-Konzepte möglich werden und das Telefon entfallen kann. Auf Software-Seite gilt es, den Spagat zwischen der Nutzung von kollaborativen Cloud-Diensten und dem Datenschutz sowie der Informationssicherheit zu schaffen.

Als Abteilungsleiter habe ich gemerkt, dass die Führung eines Teams in einem überwiegenden Homeoffice oder hybriden Szenario deutlich mehr Zeit verlangt. Viele Gespräche, die früher in der Kaffeeküche oder beim gemeinsamen Mittagessen geführt worden sind, müssen jetzt geplant werden. Die Kommunikationsbedarfe und bevorzugten Kommunikationswege bei den einzelnen Mitarbeiter*innen sind auch grundsätzlich sehr unterschiedlich. Des Weiteren sieht man nicht immer sofort, wie es jemandem tagesaktuell geht oder was gerade zu Hause neben der Arbeit los ist. Das erfordert nicht nur von mir, sondern auch zwischen den Teammitgliedern deutlich mehr Achtsamkeit. Ich würde sagen, dass die Kommunikation noch wichtiger geworden ist und dass wir uns dafür auch aktiv mehr Zeit nehmen müssen – das gelingt mal besser und mal schlechter. Dazu kommt auch, dass eine gewisse Erschöpfung nicht von der Hand zu weisen ist. An vielen Stellen wäre eine personelle Verstärkung dringend notwendig, um den Betrieb der neu hinzugekommenen Aufgaben und Dienste zu sichern und die anstehenden Herausforderungen mit der notwendigen Motivation angehen zu können. Dazu führe ich in letzter Zeit viele Gespräche und würde mir von der Hochschulleitung entsprechend Unterstützung erhoffen.

Ich glaube, es ist eine große Chance für uns, dass wir durch die Pandemie einen unglaublichen Zeitsprung in vielen Bereichen gemacht haben. Arbeitsformen, Lehrformate und die Nutzung von Medien haben sich in kürzester Zeit so stark verändert, wie normalerweise in mehreren Jahren. Jetzt gilt es meiner Meinung nach das, was gut funktioniert, langfristig zu festigen und weiterzuentwickeln und bei den Punkten, die nicht so gut funktionieren oder bei denen die Akzeptanz nicht in der Breite vorhanden ist, einen offenen Diskurs zu führen und nachzujustieren. Wenn es uns als Universität gelingt, diesen Prozess gemeinsam und erfolgreich zu gestalten, wird das die Attraktivität der Universität als moderne und zukunftsorientierte Arbeitgeberin sowie als Studien- und Forschungsstandort langfristig deutlich steigern.

Persönlich habe ich festgestellt, dass mir das Arbeiten von zuhause nur bedingt liegt. Zu Beginn der Pandemie hatte ich lange das Gefühl ständig erreichbar sein zu müssen. Eigentlich ist man gerade in der Mittagspause, hört aber dennoch das Telefon klingeln oder schaut während des Kochens doch nochmal kurz in die Mails. Pausen und Bewegung kommen da bei mir viel zu kurz, auch weil Videokonferenz-Termine mittlerweile lückenlos hintereinander stattfinden. Wann immer möglich, versuche ich daher vor Ort zu arbeiten. Außerdem fällt mir dann nach der Arbeit auch der Weg zum Sport leichter. Trotzdem sehe ich natürlich auch am TIK, dass die neue Flexibilität von vielen sehr geschätzt wird und ich bin demgegenüber auch sehr aufgeschlossen – nur für mich persönlich ist das ausschließliche Arbeiten aus dem Homeoffice auf Dauer eher nichts.

Ich mache eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement in der Zentralen Verwaltung der Universität Stuttgart. Der Start meiner Ausbildung war im September 2020, also während der Corona-Pandemie.

Ich bin froh, dass der Start im Herbst so gut funktioniert hat, zum Beispiel haben unsere gemeinsamen Einstiegskurse noch vor Ort stattgefunden. Leider gab es wegen Corona aber keine Grillfeiern, Weihnachtsfeiern oder Ausflüge mit den anderen Azubis. Dadurch fehlte mir der Kontakt zu den anderen. Das war für uns Azubis schon schade, dass wir darauf verzichten mussten.

Auch in der Berufsschule stellte uns Corona vor Herausforderungen: Rund ein halbes Jahr hatten wir nur Home-Schooling. Das heißt, ich habe die Zeit zu Hause in meinem Zimmer verbracht statt im Klassenzimmer in Feuerbach. Dabei war es für mich schwieriger, den Unterrichtsstoff nachzuvollziehen. In Präsenz machen wir oft Gruppenarbeit, das kam während des Home-Schoolings zu kurz. Zudem fehlte mir der Austausch mit meinen Mitschülerinnen und Mitschülern.

In den Dezernaten und Einrichtungen der Uni, in denen ich während meiner Ausbildung mitgearbeitet habe, waren natürlich viele Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice. Es kam auch vor, dass wir teilweise nur per Webex Kontakt hatten. Es ist etwas anderes, Menschen im Alltag persönlich kennenzulernen und im Arbeitsalltag begleiten zu können. Die Zusammenarbeit hat trotzdem sehr gut funktioniert.

Ich finde es gut, dass auch wir Azubis während der Pandemie die Möglichkeit haben, flexibler und auch mal im Homeoffice zu arbeiten. Auch wenn einige gemeinsame Aktivitäten auf der Strecke geblieben sind, ist es toll, dass ich trotzdem die Chance habe, viele Einblicke in unterschiedliche Abteilungen zu bekommen.

Ich arbeite seit April 2020 in der Universitätsbibliothek Stuttgart am Standort Stadtmitte im Team Publikationsdienste. Meine Tätigkeiten bestehen hauptsächlich darin, an der Unibibliografie mitzuarbeiten und Dissertationen sowie sonstige Werke zu katalogisieren und in den Bestand der UB aufzunehmen. Momentan arbeite ich in der Woche rund drei Tage im Homeoffice und zwei Tage im Büro vor Ort.

Meine beruflichen Aufgaben haben sich tatsächlich während der Corona-Pandemie kaum verändert, da ich vor allem mit Daten arbeite. Durch die virtuellen Desktops habe ich leicht die Möglichkeit, von zu Hause aus auf alle relevanten Programme und Dateien zuzugreifen. Es gibt dennoch ein paar Tätigkeiten, welche ich nur physisch vor Ort machen kann, wie beispielsweise den Posteingang zu bearbeiten oder gedruckte Werke zu katalogisieren. Normalerweise würde ich meine Arbeit über den Tag verteilt gemischt angehen, allerdings habe ich durch das hybride Arbeitsmodell nun fest aufgeteilt, welche Tätigkeiten ich im Homeoffice erledige und welche vor Ort. Das ermöglicht mir, mich auf ein Thema zu konzentrieren und nicht hin- und herzuspringen. Ein weiterer Vorteil aus meiner Sicht: Im Homeoffice habe ich weniger Ablenkungen.

Ich habe meine Tätigkeit an der UB Stuttgart zu Beginn der Pandemie angetreten. Eine pandemiebedingte berufliche Herausforderung? Nein, es war nicht so schwer wie vermutet. Dank Chat-Programm, wöchentlicher Video-Meetings und Austausch im großen Büro an Präsenztagen, bin ich gut angekommen. Es passiert dennoch, dass ich nun nach knapp zwei Jahren im Flur auch Kolleg*innen begegne, die ich vorher noch nie persönlich getroffen habe.

Mir persönlich fehlt es, dass spontane Fragen an Kolleg*innen nicht mehr so leicht sind. Die Hemmschwelle, eine E-Mail oder Nachricht zu verfassen, ist automatisch größer, als sich kurz beim Schreibtischnachbarn persönlich nach etwas zu erkundigen. Ich habe mich auch weiterhin nicht daran gewöhnt, dass wenige Besucher*innen in der Bibliothek sind.

Die Veränderungen durch Corona könnten auch ein zusätzlicher Ansporn sein, um sich von Papierakten weiter zu verabschieden. Das würde zu einer Arbeitsentlastung führen und es wäre auch weniger Materialeinsatz nötig.

Durch die Pandemie habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass ein hybrides Arbeitsmodell mit der Mischung Homeoffice und Büro deutlich mehr Vor- als Nachteile mit sich bringt. Sollte die Pandemie also eines Tages vollständig unter Kontrolle sein, empfände ich es als einen großen Fortschritt, ein solches Modell weiterhin anzubieten.

Neben der Anfertigung meiner Dissertationsschrift, arbeite ich im Rahmen meiner wissenschaftlichen Tätigkeit an mehreren Forschungs- und Technologietransferprojekten. In der Lehre betreue ich aktuell einen Laborkurs in Elektronik für Physikstudierende.

Die Aufgabenstellung in der Wissenschaft hat sich durch die Pandemie für mich grundsätzlich nicht geändert. Unsere Versuchsaufbauten sind meist in abgedunkelten Räumen, um einzelne Lichtteilchen zu detektieren. Daher ist schon vieles automatisiert und fernsteuerbar ausgelegt. Bis auf den Aufbau neuer Laboraufbauten und Probenwechsel ging das gut von zu Hause aus. Dementsprechend hat das Homeoffice zwar die Laborarbeit verändert, viele Arbeitsschritte der wissenschaftlichen Tätigkeit aber auch nicht beeinflusst. Datenauswertung und Dokumentation können gut zu Hause erfolgen. Allerdings stellen uns die veränderten Rahmenbedingungen auch vor neue Hürden. Gerade der Austausch mit Kollegen und Kolleginnen, wenn mal etwas nicht klappt, und die Diskussion der Ergebnisse ist digital dann doch anders. Mir persönlich hat da das kreative gemeinsame Kritzeln am Whiteboard gefehlt. Mit den digitalen Conceptboards ist das irgendwie nicht das gleiche.

Oftmals bestehen Abhängigkeiten, zum Beispiel, wenn Vorarbeiten von Projektpartnern benötigt werden oder Arbeiten, die nur von bestimmtem Laborpersonal erledigt werden können. Effektive Kommunikation ist da essentiell, aber genau diese hat sich durch das Homeoffice und die starke Reduktion persönlicher Treffen ziemlich verändert. Weil unsere Forschung schon vor Corona international ausgerichtet war, hatten wir bereits Erfahrung und Infrastruktur, um die Kommunikation per Video-Konferenzen gut aufrecht zu erhalten.

Herausfordernder hingegen war und ist es, mit unberechenbaren Verzögerungen umzugehen. Diese entstanden durch personelle Ausfälle, geschlossene Labore von Projektpartnern und die komplizierte Liefersituation von Zubehör und Komponenten. Hier hilft nur das Antizipieren des Bedarfs und eine frühestmögliche Bestellaufgabe, insbesondere bei knappem Lieferbestand. Die effiziente Durchführung der Projekte ist so natürlich schwierig. Eine laufende Anpassung der Arbeitsplanung und Überwachung der Lieferbarkeit von Komponenten ist notwendig. Mal klappt das, mal hat man Pech. Teils können Zulieferer uns für einfache Standardteile keine Lieferzeiten mehr nennen, oder genannte Lieferdaten verschieben sich kurzfristig um ein halbes Jahr.

Sehr beeinträchtigend ist auch der Wegfall persönlicher Treffen und Diskussionen, zum Beispiel auf Konferenzen und in Workshops. Die Erfahrungen hieraus sind durch digitale Formate nur sehr schwer zu ersetzen. Gerade junge Wissenschaftler*innen während ihrer Masterarbeit oder am Anfang ihrer Doktorarbeit trifft die fehlende Vernetzung vermutlich langfristig. Digitale Konferenzen sind einfach etwas anderes und können den offenen Austausch nicht adäquat nachstellen.

Für das wissenschaftliche Arbeiten sehe ich auch Chancen. Durch die stärkere Verbreitung von Videokonferenz-Systemen ist beispielsweise eine einfachere internationale Zusammenarbeit möglich. Die Wissenschaft war aber davor ja auch schon international. Positiv aufgefallen ist der einfachere Zugang zu Seminaren und Kolloquien anderer Universitäten. Ansonsten sehe ich aber für die Wissenschaft selbst eher Nachteile in der aktuellen Situation. Für die Lehre ist das denke ich anders. Gerade die Einführung digitaler Verfügbarkeit der Lehrveranstaltungen war von der Studierendenschaft schon lange gefordert und überfällig.

Persönlich habe ich aus der Zeit gelernt, den Einfluss effektiver Kommunikation gerade in schwierigen Situationen noch mehr wertzuschätzen. Zu häufige und unnötig große Videokonferenzen sind hier besonders negativ aufgefallen.

Eine der Hauptaufgaben des Managements des GreenTeams der Universität Stuttgart im Sommer ist die Eventplanung und Vorbereitung. Wegen Corona mussten wir beispielsweise das bisher in Person stattfindende „Rollout“, also die Vorstellung des neuen Fahrzeuges, komplett online abhalten. Auch die Vorbereitung für die Wettbewerbe selbst wurde durch unterschiedliche Corona-Regularien erschwert. So fanden 2021 sowohl Wettbewerbe mit strengen Regeln (Formula Student Germany) als auch ohne jegliche Regelungen (Formula Student Austria) statt.

Durch Kurzarbeit oder den Wegfall von Aufträgen war es für viele Firmen nicht möglich, ein Sponsoring des GreenTeams zu rechtfertigen. So mussten wir in sehr kurzer Zeit durch einen verstärkten Aufwand in der Akquise neuer Partner diese Lücken füllen. Ein weiteres Problem für uns war, neue Mitglieder zu werben. Ohne Auftritte auf dem Campus oder in Vorlesungen konnten wir weniger Studierende für das GreenTeam interessieren. Hier haben wir schlussendlich eine neue Social-Media-Strategie angewandt, verbunden mit virtuellen Kennenlernabenden.

Als große Chance für das GreenTeam hat sich zur neuen Saison herauskristallisiert, dass die Studierenden nach der langen Zeit mit viel Onlinevorlesungen die Arbeit im Team noch mehr wertgeschätzt haben. Für viele war es nach dem dritten Semester Vorlesungsvideos und virtuellen Sprechstunden Zeit, etwas Neues, Praktisches zu entdecken. Auch haben wir durch die vielen, neu gewonnenen Partner aus der Industrie das Netzwerk des GreenTeams erweitern können – und so unseren Mitgliedern die Möglichkeit gegeben, auch in diesen Firmen nach ihrem Studium durchstarten zu können.

Im Pandemiejahr 2020 fanden in der Formula Student keine Wettbewerbe statt. Aus diesem Grund hatte sich das Team dazu entschieden, große Änderungen am Fahrzeug zu planen und umzusetzen. Die extra Entwicklungszeit konnten wir nutzen, um die Saison 2021 mit dem weltbesten Fahrzeug zu beenden. Mit nachfolgenden Iterationen dieses Rennwagens können wir die Uni Stuttgart auch in Zukunft auf internationalen Wettbewerben repräsentieren.

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) wurde mit Beginn der Pandemie eine wichtige Anlaufstelle für Corona-Fragen von Beschäftigten. So wurden wir im März 2020 in den Krisenstab mit einbezogen, im weiteren Verlauf haben wir eine feste Rolle in der täglich stattfindenden Corona-Telefonkonferenz eingenommen. Natürlich brachte das auch neue Aufgaben mit sich: So haben wir verschiedene Impfangebote organisiert und auch das zentrale Corona-E-Mailpostfach fällt in unseren Zuständigkeitsbereich. Manch andere BGM-Themen müssen manchmal in den Hintergrund rücken, aber ich bin froh, dass wir mit einbezogen werden und unseren Beitrag leisten können. Für mich zählt in dieser Phase das große Ganze unserer Universität, da planen wir gerne auch mal um und verschieben die Prioritäten.

Neu war für mich, wie für viele andere auch, der Umstieg ins Homeoffice. Nach zwei Jahren kann ich aber sagen: eine wesentlich bessere Erfahrung als ich erwartet hätte. In unserem Fachbereich haben wir seitdem viel mehr auf digitale Prozesse und Angebote umgestellt. Wenn ich an die Ordner und Dokumente in unserem Büro denke und unsere gewohnten Dokumentationsprozesse der früheren Jahre – nichts davon fehlt mir. Mein neuer, überwiegend digitaler Arbeitsplatz fühlt sich viel freier und leichter an. Und von den Beschäftigten bekommen wir zahlreiches Feedback, wie sehr digitale Vorträge und andere digitale Formate geschätzt werden. Das behalten wir zum Teil auf jeden Fall bei. Auch unsere Beratungsformate funktionieren digital sehr gut, ein wichtiger Punkt für die Themen im Gesundheitsmanagement.

Bei allem, was diese Pandemie ohne Frage an Negativem und an Einschränkungen mit sich gebracht hat, empfinde ich für mich auch positive Neuerungen und Entwicklungen. In meinem Arbeitsalltag schätze ich beispielsweise den Ausbau an digitalen Prozessen und die Ausweitung unseres internen Netzwerks.

Zu Beginn der Pandemie war ich Mitglied des Krisenstabs der stuvus, inzwischen bin ich Mitglied des Vorstandes und Referent für das Studierendenwerk. Durch die Pandemie hat sich viel in der Arbeit der stuvus geändert. So wurden Angebote geschaffen, an welche vorher niemand gedacht hat. Ein Beispiel ist die von stuvus durchgeführte Impfaktion oder der Helfendenpool. Gleichzeitig wurden alle Sitzungen digital abgehalten. Gerade bei großen Gremien wie dem Studierendenparlament ist das keine einfache Aufgabe. Die Herausforderung in der Arbeit der stuvus lag eindeutig in der Vielfalt der anfallenden Aufgaben und der engen Abstimmung mit Behörden, Organisationen und der Universität. Gleichzeitig musste das eigene Studium vorangebracht werden. Durch eine gute Teamarbeit hatte aber jede*r genügend Zeit für das eigene Studium.

Im Rückblick nach zwei Jahren Pandemie nehme ich mit, dass die Universität leider sehr träge ist. So brauchte es mehr als ein dreiviertel Jahr, bis ein Lernraum in der Stadtmitte geöffnet werden konnte. Konzepte für die mögliche Öffnung waren dabei schon Monate zuvor durch Ehrenamtliche der stuvus erarbeitet worden. Dadurch wurde studentisches Engagement für Lernplätze an beiden Campus stark ausgebremst.

Eine Chance, die die Corona-Zeit bieten kann, sehe ich in der Kombination aus analogen und digitalen Lehrformaten. So lässt sich ein Ehrenamt, wie die Arbeit innerhalb der stuvus, gut mit dem Studium vereinbaren. Die durch die Pandemie angestoßenen Veränderungen in der Lehre sollten evaluiert und bei Bedarf fortgesetzt werden. Gleichzeitig ist durch die Pandemie sichtbar geworden, welches ehrenamtliche Engagement Studierende an den Tag legen. Die Universität Stuttgart sollte Möglichkeiten schaffen, um Ehrenamt und Studium zu vereinbaren.

Die Aufgaben des Hochschulsports haben sich in der Corona-Pandemie verändert. Im Lockdown gab es zunächst gar keine Sportangebote, dann wurde nachträglich für das Sommersemester 2020 ein umfangreiches Online-Kursprogramm auf die Beine gestellt und mit wenigen Outdoor-Präsenzangeboten unter einem strengen Hygienekonzept ergänzt. Später durfte der Allgemeine Hochschulsport wieder Präsenzkurse unter sich verändernden Bedingungen der Corona-Verordnung anbieten. Das ging von 3G bis 2G+. Aktuell haben wir ein Hybridprogramm: überwiegend Präsenzkurse mit ergänzenden Onlineangeboten.

Eine berufliche Herausforderung ist für mich der Wiederaufbau des Sportprogramms. Viele Kursleitende sind uns aus verschiedenen Gründen abhandengekommen und wir müssen das Programm langsam wieder aufbauen. Auch viele Kurse können nach wie vor nicht so stattfinden wie gewohnt. Die Sporthalle Keltenschanze ist zum Beispiel für den Sport gesperrt, da sie als Lernraum „zweckentfremdet“ wurde. Im Sommersemester können wir aber viel nach draußen verlagern.

Eine Herausforderung für den Hochschulsport ist auch die Dezimierung unseres Teams. Der Hochschulsport hatte über eineinhalb Jahre hinweg kaum Einnahmen und hat große finanzielle Defizite „erlitten“. Es gab auch zu wenig Arbeit für alle. Daher wurden Hiwi-Verträge nicht verlängert. Dazu kommt der Wegfall einer eigenfinanzierten Dauerstelle. Deshalb müssen wir leider Angebote, wie die Teilnahme am Tag der Wissenschaft oder den Campus Run, streichen. Trotzdem hatten und haben wir ein tolles Team, das bei der Umsetzung der Coronamaßnahmen wunderbar mitgezogen hat.

Eine positive Entwicklung sind die ergänzenden digitalen Sportangebote, die wir auch zukünftig weiterentwickeln werden. Persönlich nehme ich aus dieser Erfahrung noch mehr Flexibilität und spontanes Organisationstalent mit. Ich habe meine tollen Möglichkeiten darin erst jetzt richtig erkannt. Außerdem eine gute Portion Gelassenheit und damit weniger Kontrollbedürfnis: Ich habe erfahren, wie es ist, Dinge auf mich zukommen zu lassen und zu akzeptieren.

Mein Studium begann aufgrund der Corona Pandemie erst im November 2020, statt wie üblich Mitte Oktober. Gerade in den ersten Wochen hat mir der Kontakt zu anderen Kommiliton*innen sehr gefehlt. Ich habe mich alleine gelassen gefühlt in einer Situation, die ich zuvor überhaupt nicht kannte.

Durch die ersten Vorlesungen bekam ich in sehr kurzer Zeit viele neue Informationen und mir fiel es unfassbar schwer zu filtern, was wichtig ist und wie viel ich nacharbeiten muss. Der persönliche Kontakt zu anderen Kommiliton*innen in Vorlesungen oder Tutorien hätte mir sicher einiges an Stress genommen. Mit der Zeit lernte ich dazu und das Austauschen mit anderen Studierenden über Online-Plattformen half mir auch. Zum Ende des ersten Semesters und mit dem Abklingen der anfänglichen Aufregung, verließ mich eher die Motivation weiter fleißig zu bleiben. Es hat einfach ein Ausgleich gefehlt, wie nach dem Lernen mit Kommiliton*innen etwas zu unternehmen. Diese Situation zog sich dann weitestgehend auch durch das zweite Semester.

Ich habe mir vorgestellt, dass das Studieren zu einem Teil aus Lernen und zu einem Teil aus sozialen Kontakten und Unternehmungen mit Kommiliton*innen besteht. So oft hat man schon gehört, dass das Studium einer der besten Abschnitte im Leben ist. Dies hat sich letztendlich auch im dritten Semester bestätigt. Endlich fanden die Vorlesungen in Präsenz statt und es war gleich ein ganz anderes Lebensgefühl, jeden Tag das Haus zu verlassen und mit mittlerweile guten Freunden die Vorlesungen zu besuchen. Auch die Tutorien waren ab sofort viel effektiver, da man mit anderen zusammen die Aufgaben lösen und dem Tutor oder der Tutorin persönlich Fragen stellen kann. Natürlich gibt es auch weiterhin stressige Phasen, aber ich kann sagen, so macht studieren echt richtig Spaß!

Durch die Corona-Situation nehme ich mit, dass Studieren sehr auf gemeinsamer Arbeit basiert und der Kontakt zu Kommiliton*innen mit das Wichtigste ist. Die Universität Stuttgart hat auf jeden Fall ihren Teil dazu beigetragen, dass ich mich trotz Corona gut reingefunden habe und hier gerne studiere.

Während der Corona-Pandemie bin ich Mitglied in der vom Rektorat eingerichteten Taskforce Digitale Lehre und Koordination der operativen Gruppe der Taskforce Digitale Lehre. Meine beruflichen Aufgaben haben sich weniger geändert als intensiviert. Alles ist mehr, dichter und damit anstrengender geworden, weil Erholungsphasen ausgefallen sind.

In der Medienabteilung der Technischen Informations- und Kommunikationsdienste (TIK) sind wir modular in verschiedenen Arbeitsgruppen organisiert und reagieren damit seit jeher dynamisch auf neue technische Herausforderungen. Und wir arbeiten schon seit Jahren stark digital unterstützt, da die räumliche Verteilung der Kolleg*innen dies seit jeher erforderlich macht. Daher war der Wechsel ins Homeoffice kein gravierender Einschnitt in die Arbeitsgewohnheiten.

Mitglied in der Taskforce Digitale Lehre

Die Arbeit in der Taskforce Digitale Lehre war eine neue Erfahrung für mich, da hier zum ersten Mal Hochschulleitung, zentrale Einrichtungen, Professoren, Mittelbau und Studierende gemeinsam abgestimmt intensiv am Thema Digitalisierung kooperiert haben. Mit der Taskforce Digitale Lehre, aber auch durch die wichtige Rolle, die die Medienabteilung des TIK während der Pandemie zur Aufrechterhaltung der Lehre hatte, hat sich nach meinem Gefühl der Blick der Uni auf das TIK geändert. Die Wertschätzung für unsere Arbeit ist gestiegen und wir werden viel häufiger und früher in neue Projekte und Vorhaben einbezogen.

Am schwierigsten war es für mich, die Wünsche des Rektorats und Vorgaben des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) auf in operativ umsetzbare Maßnahmen in Technik und Mediendidaktik zu übersetzen, die direkt wirksam werden und von Lehrenden und Studierenden sofort möglichst intuitiv nutzbar sind. Bewältigt habe ich das mit der Unterstützung der Taskforce Digitale Lehre und mit meinen vielen tollen Kolleginnen und Kollegen; daher möchte ich lieber sagen: wir haben das bewältigt.

Unsere größte Herausforderung war die Skalierung bestehender E-Learning-Dienste, die Einführung neuer Dienste und das Erstellen der dafür erforderlichen Dokumentation und der Beratung aller Angehörigen der Uni. Möglich wurde dies durch die hervorragende intensive Zusammenarbeit von TIK und Hochschuldidaktik und unseren studentischen eScouts.

Neue Chancen für die Universität

Auch an der Universität Stuttgart wirkte die Pandemie als Katalysator für die Digitalisierung und Modernisierung der Arbeitsgewohnheiten. ILIAS, Veranstaltungsaufzeichnungen, Webex, aber auch Anwendungen wie Conceptboard als webbasiertes, kooperativ nutzbares Whiteboard sind aus dem Alltag gar nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig beobachte ich, dass diese Entwicklung von vielen Lehrenden und Studierenden reflektiert und auf die entstehenden Mehrwerte hin genutzt wird. Ich hoffe, dass die ad hoc aus dem Boden gestampften neuen Services des TIK als strukturbildende Maßnahmen für die Modernisierung der Uni gesehen werden, die sie meines Erachtens sind und als Angebot für die Uni verstetigt werden. Ob das von der Hochschulleitung gewünscht ist, weiß ich nicht.

Ansonsten sehe ich Schwierigkeiten, die neuen Dienste mit den bestehenden personellen Ressourcen nachhaltig zu betreiben, da wir in den letzten beiden Jahren „über unsere Verhältnisse gelebt haben“. Damit meine ich: die neuen Dienstleistungen konnten nur durch großen Einsatz der Beschäftigten des TIK (bis zur Selbstausbeutung), Überstunden, Vernachlässigung anderer Tätigkeiten und „Kannibalisierung“ von Projektpersonal, das eigentlich für andere Themen eingestellt war, erbracht werden.

Last, but not least möchte ich als wichtige Veränderung, die ich beobachte und für die Universität sehr positiv finde, hinweisen: die neue, verantwortungsvollere Rolle der Studierenden für ihr Studium und für die Universität als Lehr- und Lernraum. Unserem Aufruf, sich zum/zur eScout ausbilden zu lassen, folgen jedes Semester viele engagierte Studierende, die sich voller Begeisterung in eine Zusammenarbeit mit Lehrenden begeben, die auf Augenhöhe erfolgt. Wenn sich diese Haltung verstetigen sollte, können wir in Zukunft Universität ganz anders denken und gestalten.

Persönlich nehme ich aus der Erfahrung mit: Digitalisierung ist schön, macht aber viel Arbeit.

Covid-19 hat Lehren und Lernen an der Universität Stuttgart in nie dagewesenem Ausmaß durchgerüttelt. Ich bin seit 2012 für die Hochschuldidaktik am Zentrum für Lehre und Weiterbildung tätig und ich durfte das hautnah miterleben. Hauptaufgabe war es, die Studierbarkeit und Gesundheit aller Mitglieder der Universität unter einen Hut zu bringen. Aus meiner Sicht wurden dabei Veränderungen angestoßen, die weder aufzuhalten noch umzukehren sind.

Zuerst einmal hat die Universität einen unglaublichen Sprint hinsichtlich Infrastruktur und Kompetenzen für digitales Lehren und Lernen hingelegt. Da ist mehr passiert, als in vielen Jahren davor. Vorlesungsaufzeichnungen sind flächendeckend möglich, die Serverkapazitäten für Videokonferenzen und Lernplattformen bewältigen nun bei Bedarf eine komplette Virtualisierung der Lehre und gleichzeitig wurden oft auch zeitgemäßere didaktische Szenarien umgesetzt, wie etwa Inverted Classroom, bei dem die gemeinsame Zeit in – virtueller oder physischer Präsenz – für Aktivitäten, Vertiefungen und Austausch anstelle von Vorträgen genutzt wird.

In dem Zusammenhang haben sich gerade zwischen den technischen, den medien- und hochschuldidaktischen Einrichtungen neue Formen der Zusammenarbeit ergeben, um besser zu beraten und Hochschullehre zu entwickeln.

Letztlich haben die Pandemie und der Digitalisierungsruck auch dazu geführt, dass viele Lehrende grundlegende Fragen nach guter Lehre gestellt haben. Das Bewusstsein für die Vielfalt studentischer Lernstrategien und didaktischer Möglichkeiten ist gewachsen.

Ich denke, diese positiven Entwicklungen werden die Universität Stuttgart auch in Zukunft begleiten.

Ich studiere aktuell im siebtes Semester den Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen und bin eScout. Wir eScouts sind Ansprechpartner*innen, wenn sich Lehrende Unterstützung wünschen beim Umgang mit den Tools der Digitalen Lehre oder eine zweite (insbesondere auch studentische) Meinung haben möchte. Dabei helfen wir unabhängig davon, ob noch der letzte Baustein fehlt, oder ob es darum geht, herauszufinden, wie die Ideen am besten umgesetzt werden können.

Ich bin seit mittlerweile zwei Jahren dabei, also seit der Geburtsstunde der eScouts Anfang des Sommersemesters 2020. Da ich zu dieser Zeit auch begonnen habe, als Hiwi in der Lehre zu unterstützen, habe ich in den eScouts eine Möglichkeit gesehen, mich mit den Tools der Digitalen Lehre auseinanderzusetzen und einzuarbeiten. Dabei habe ich festgestellt, dass es mir einfach Spaß macht, an ILIAS-Kursen zu tüfteln und mir Gedanken zu machen, wie Kursinhalte gut dargestellt und aufbereitet werden können.

In den letzten Semestern waren wir darauf angewiesen, digitale Lehrformate zu nutzen – beispielsweise Lehrveranstaltungen aufzuzeichnen oder Sprechstunden online über Webex abzuhalten. Jetzt ist vieles davon wieder in Präsenz möglich. Ich würde mir wünschen, dass wir die Digitale Lehre und die ganzen Tools, mit denen wir inzwischen gelernt haben umzugehen, nicht vergessen, sondern weiterhin nutzen. Ich denke, wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir den Luxus haben, dass beides möglich ist und wir uns Gedanken machen können, welche guten Aspekte wir aus der reinen Online-Lehre mitnehmen können, was wir beibehalten möchten und was auch kombiniert werden kann.

Die Umstellung auf digitale Lehre traf mich im letzten Frühjahr, wie vermutlich auch die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen, von heute auf morgen völlig unvorbereitet. Kurzfristig war der gewohnte Vorlesungsbetrieb komplett auf den Kopf gestellt und auch die Studierenden fanden sich in einer völlig veränderten Welt wieder. Wir hatten nur noch ein paar wenige Wochen bis zum Semesterbeginn und mussten damit fast über Nacht neue Wege beschreiten. Das hat allen Beteiligten insbesondere vom Rechenzentrum bis zur Hausmeisterin oder zum Hausmeister schon ein sehr hohes Maß an Flexibilität und Engagement abverlangt, aber jetzt können wir sagen: Wir haben es mit viel gegenseitigem Verständnis geschafft und dabei einen großen Dienst im Hinblick auf den Infektionsschutz geleistet. Dafür bin ich den Mitarbeiter*innen und meinen Studierenden sehr dankbar.

Wie sah das aus: In den Hörsälen wurden die Vorlesungen aufgezeichnet statt gehalten, Webkonferenzen ersetzten die direkte Kommunikation. Für ein Semester sind bei mir rund 70 Stunden Vorlesungsvideos entstanden. Meine Vorlesungen und Seminare sind seit einem Jahr ausschließlich digital. Die Videos stehen etwa zwei Wochen vor der Vorlesung zum Abruf bereit. Am Vorlesungstermin wird eine Webkonferenz angeboten, in der Fragen gestellt werden können oder diskutiert werden kann. Das hat auch Vorteile für die Studierenden, bekommen sie doch eine hohe Flexibilität bezüglich Zeit und Ort.

Und sie können dieselbe Stelle beliebig oft hören. Das ist mir als Dozent natürlich auch bewusst und kleine Fehler beim Live-Anschrieb, die im Hörsaal schnell mit einem entschuldigenden Blick korrigiert werden, wirken in einem solchen Lehrvideo komisch und sind für Jahre konserviert. Das heißt dann: nochmals neu Aufzeichnen. So ist der Zeitaufwand für die am Ende 70 Vorlesungsstunden plus Webkonferenzen neben der Vorbereitung auch im Hinblick auf die Aufnahme ein erheblicher Mehraufwand. Aber: Ich habe das Engagement und den Mehreinsatz gerne gebracht, wenn wir damit die Pandemie zumindest in der Uni austricksen können.

Trotzdem, freue ich mich sehr, wenn es wieder möglich sein wird, meinen Studierenden im Hörsaal wieder persönlich zu begegnen.

Ich wurde zum 1. Januar 2020 an die Universität Stuttgart als Professor und Direktor des Instituts für Entrepreneurship und Innovationsforschung (ENI) berufen. Eine Pandemie so kurz nach meinem Start war natürlich eine besondere Herausforderung – mangels Alternativen gab es zum Beispiel meine Antrittsvorlesung nur online. Nach einigen persönlichen Treffen zu Beginn hat sich der Großteil meiner Aktivitäten in den letzten zwei Jahren zwangsläufig in der virtuellen Welt abgespielt.

Ziel unserer Lehrveranstaltungen ist es nicht nur für das Thema Entrepreneurship zu sensibilisieren und unternehmerisches Denken und Handeln zu vermitteln, sondern auch aktiv Gründer*innen zu fördern. Viele unserer Lehrformate sind daher interdisziplinär, interaktiv und leben von dem intensiven und persönlichen Austausch der Studierenden. Gerade deshalb war ich zunächst skeptisch, wie wir mit dem Thema Entrepreneurship und Innovation in der Lehre zurechtkommen können, wenn keine persönlichen Treffen möglich sind. Wie vermutlich viele andere auch war ich dann sehr überrascht, wie gut unsere online Formate funktioniert haben. Studierende haben sich nicht nur online zusammengetan, sondern auch Geschäftsideen entwickelt und umgesetzt. Hier auch ein großes Kompliment an mein Team, das stets für die Studierenden da war und tatkräftig unterstützt hat.

Die Corona-Pandemie hat vieles in unserer Lehre grundlegend und nachhaltig verändert – aber auch neue Chancen und Türen eröffnet. So sehen wir in der Online-Lehre neue Möglichkeiten,  das Thema Entrepreneurship Education zu skalieren, zum Beispiel durch Projekte wie „Makers of Tomorrow“ – ein deutschlandweiter Online-Kurs zum Thema Unternehmertum, an dem wir auch beteiligt waren. Obwohl wir sehr viel positives Feedback für unsere Online-Lehrveranstaltungen erhalten haben, freuen wir uns nun umso mehr, die Studierenden wieder persönlich treffen und begleiten zu dürfen.

So sehr es uns gelungen ist, den Kontakt mit den Studierenden zu halten, umso schwieriger war es, rein virtuell die Kolleginnen und Kollegen sowie die Mitarbeitenden in der Verwaltung kennen zu lernen – ich freue mich darauf, dieses Networking nun aufzuholen. Das Gute daran ist, dass man persönliche Treffen nun wieder viel mehr zu schätzen weiß. Positiv nehme ich auch mit, dass man nicht mehr für jedes Meeting, jede Veranstaltung oder jede Konferenz verreisen muss. Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte, also in der Kombination von online und offline.