Vielfalt braucht ihren Platz. Deshalb widmete die Universität Stuttgart im vergangenen Jahr dem Diversity-Tag einen kompletten Monat. Über den Mai verteilt haben universitäre Einrichtungen gemeinsam mit Kooperationspartnern 15 Beiträge auf die Beine gestellt: Veranstaltungen und Vorträge, Mitmachaktionen und Ausstellungen. Ideengeberin dazu war eine Initiative der Europäischen Kommission – der EU Diversity Month.
Prof. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, und die Prorektorin für Diversity und Internationales Prof. Silke Wieprecht haben das Programm begleitet und betonen die Bedeutsamkeit der Vielfalt für die Universität. „Vielfalt verstehen wir an unserer Universität als Bereicherung und damit natürlich als Stärke“, sagt Ressel. „Mit unserer Diversity-Strategie haben wir uns auch einen Slogan gegeben, nämlich: Intelligent durch Vielfalt.“ So auch das Motto des Diversity Month 2022: „Intelligent durch Vielfalt. Mit Vielfalt zum Erfolg“.
Fairness in Beruf, Studium, Gesellschaft und Informationssystemen
Vielfalt trägt nicht nur zu Erfolg, sondern auch zur Begabung einer Person oder einer Gruppe bei. In Vorträgen, etwa der School for Talents oder des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme, teilten die Referent*innen Ergebnisse aus Studien und praktischen Versuchen. Diese ergaben, dass auch individuelle Charakteristika, wie zum Beispiel der soziale oder ökonomische Hintergrund eine Rolle für die Begabung einer Person spielen. Außerdem fanden Forschende heraus, dass divers besetzte Gruppen im Vergleich zu homogenen Gruppen doppelt so schnell Entscheidungen fällen können.
Darüber hinaus drehte sich ein Großteil der Beiträge um das Zusammenspiel von Technik und Vielfalt. Im weitesten Sinne zählen dazu auch Konflikte am Arbeitsplatz oder Schwierigkeiten, mit denen Studierende während der Pandemie-Semester zu kämpfen hatten.
Im engeren Sinn fokussierten sich die Referent*innen jedoch auf technische Systeme des täglichen Gebrauchs. Doch bei all den Annehmlichkeiten, die sie uns bereiten, ist auch Vorsicht geboten, erklärt Prof. Steffen Staab vom Institut für Parallele und Verteilte Systeme (IPVS) der Universität Stuttgart. „Wir müssen Informationssysteme in der Breite verstehen und immer auch den Kontext betrachten“, sagt Staab. „Technologien sind anfällig für Stereotype und Diskriminierung.“ Entscheidungen, die das System trifft, sind deshalb stets kritisch zu hinterfragen. Gerade dann, wenn es etwa um Bewerbungsprozesse oder die eigene Kreditwürdigkeit geht.
Geschichten, Podcasts und Kunstwerke spiegeln Vielfalt kreativ wieder
Zahlreiche multimediale Beiträge zeigen dagegen wie mithilfe eines Tools beispielsweise kreative Geschichten entstehen. „Twine“, ein Tool des Makerspace der Universität Stuttgart, wird mit Stichworten gespeist und strickt daraus persönliche Geschichten.
Außerdem entstanden anlässlich des Diversity-Tags ein Podcast von POWERst sowie eine Poster-Ausstellung von Studierenden der Hochschule für Kommunikation und Gestaltung (HfK + G) sowie der Fakultäten 2 und 10 der Universität Stuttgart.
„Was bedeutet Diversity für Sie?“, fragte Prorektorin Wieprecht die Teilnehmenden zu Beginn der Veranstaltung. Eine Erkenntnis, die die vielzähligen Beiträge in verschiedener Art und Weise zeigten, lautet so Wieprecht: „Wenn Menschen sich vernetzen und ihre Fähigkeiten zusammenbringen, ergeben sich aus diesen Synergien ganz neue Chancen.“
Diversity-Tag 2022
Die Universität Stuttgart war Teil des zehnten deutschlandweiten Diversity-Tags am 31. Mai 2022. Im Mai und Juni fanden 13 Einzel-Aktionen rund um das Motto „Intelligent durch Vielfalt. Durch Vielfalt zum Erfolg.“ statt.
Der Rektor, Herr Prof. Wolfram Ressel und die Prorektorin, Frau Prof. Silke Wieprecht, würdigen die Arbeit der Universität Stuttgart für gleiche und inklusive Lebensbedingungen zum Wohle aller. Diversity ist ein wesentlicher Bestandteil der Universitätsstrategie.
Wie kunstvoll Vielfalt gestaltet und empfunden werden kann, zeigt die Posterausstellung anlässlich der Opening Veranstaltung auf dem Campus Vaihingen vom 31. Mai 2022. Sie ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Kunst und Gestaltung Stuttgart entstanden und in diesem Video eindrucksvoll in Szene gesetzt.