eScouts in der digitalen Lehre

E-Learning

Interview mit Prof. Dominik Göddeke

Die Umstellung auf E-Learning in Zeiten von Corona ist eine besondere Herausforderung. Damit Lehrende in diesem Sommersemester für ihre vielfältigen Fragen Ansprechpersonen finden, wird das bestehende Unterstützungsangebot der Universität ständig erweitert. Ein besonderes Konzept sind die so genannten eScouts: Dabei handelt es sich um Studierende, die sich freiwillig gemeldet haben, um zum Gelingen des „Digitalen Semesters“ beizutragen. Die Studierenden werden von den Technischen Informations- und Kommunikationsdiensten (TIK) ausgiebig in den E-Learning-Tools sowie in Beratungsmethoden geschult, sodass sie Lehrende bei technischen Fragen zu ILIAS, Webex und Vorlesungsaufzeichnungen unterstützen können.

Prof. Göddeke stellt den Studierenden Lernmaterial auf Ilias zur Verfügung.

Lehrende können über ILIAS einen eScout anfragen und dabei angeben, zu welchem Thema sie sich Unterstützung wünschen. Ein passender eScout setzt sich dann direkt mit dem oder der Lehrenden in Verbindung.

Prof. Dominik Göddeke, Institut für Angewandte Analysis und Numerische Simulation, hat das Angebot wahrgenommen.

Interview mit Prof. Dominik Göddeke

Prof. Göddeke, was hat Sie dazu bewegt, mit einem eScout zusammenzuarbeiten?

Ich habe zusammen mit einer Assistentin viel Zeit in den Umbau der Vorlesung für ILIAS gesteckt. Nachdem die Seite, auch mit Beteiligung der Studierenden, knapp vor dem Vorlesungsbeginn am 20. April fertig war, war es mir jetzt wichtig, die Qualität der Seite zu verbessern - mit hoffentlich moderatem Aufwand. Von den Studierenden kam zwar positives Feedback, aber insgesamt doch wenig Rückmeldung. Daher wollte ich, dass ein Externer einen Blick auf die Vorlesung wirft und Verbesserungspotenzial identifiziert.

Wie hat die Anfrage nach einem eScout funktioniert?

In ILIAS gibt es im Bereich „Digitale Lehre - Beratung“ dafür ein Formular. Ich habe dazu eine sehr kurze Umfrage ausgefüllt. Bereits zwei Tage später meldete sich ein Studierender per Mail, und fragte, ob er mich unterstützen dürfe. Wir haben dann im Mailverkehr die Abläufe geklärt. Letztendlich habe ich ihn einfach in den ILIAS-Kurs aufgenommen und einen Webex-Termin für wenige Tage später vereinbart. Der Student hat sich meinen Kurs sehr gründlich angesehen – diesen Detailgrad hätte ich nicht erwartet –, und wir haben dann darüber gesprochen.

Welche konkreten Tipps konnte Ihnen Ihr eScout geben?

Meine Veranstaltung besteht aus einem Skript und aus Tablet-Aufzeichungen, die meinen Vortrag und das Tafelbild ersetzen. Dabei handelt es sich um recht viele einzelne Videos. Der Student hat mir Tipps gegeben, wie ich die zusammengehörenden Videos, Folien und Skriptabschnitte eindeutiger mit dem empfohlenen Lernpensum pro Woche verknüpfe und die Klickwege für die Studierenden verkürzen kann. Er hat mir außerdem konkrete Tipps zur Konfiguration von Mediacast-Objekten gegeben. Und er hat mir empfohlen, die Startseite des Kurses aufzuräumen. Diese war doch tatsächlich nach nur anderthalb Wochen Unterricht etwas unübersichtlich geworden.

Ich habe das als sehr hilfreich empfunden! Außerdem war ich sehr angetan von der Art und Weise des Feedbacks. Der Student war sehr engagiert, aber er machte stets klar, dass er mir nur Vorschläge unterbreitete. Am Ende habe ich festgestellt, dass unser Gespräch länger gedauert hat als das Umsetzen der eigentlichen Vorschläge.

Würden Sie die eScouts weiterempfehlen?

Auf jeden Fall! Für mich war das sehr sinnvoll investierte Zeit. Der Zeitaufwand für mich hielt sich wirklich in Grenzen und ich habe wertvolles Feedback erhalten. Es sind manchmal diese Kleinigkeiten, auf die man mit Betriebsblindheit nicht kommt, die schnell viel helfen.

Dieser Screenshot zeigt eine Verbesserung, die ein eScout vorgeschlagen hat.

Hinweis: Sie können einen eScout über ILIAS anfragen. Das Angebot beschränkt sich nicht auf die reine Optimierung existierender Digital-Lehre in ILIAS, sondern umfasst alle technischen Aspekte der online-basierten Lehre.

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