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Studierende helfen Studierenden: zehn Jahre Interkulturelles Mentoringprogramm

Das Interkulturelles Mentoringprogramm der Universität Stuttgart ist ein Best-Practice Beispiel, um internationalen Studierenden den Studieneinstieg zu erleichtern. Ursprünglich war es nur als Testphase für wenige Jahre geplant. Dieses Jahr feiert es sein zehnjähriges Jubiläum.

Die ersten Schritte für internationale Studierende in Deutschland sind oft schwierig: Wie finde ich mich auf dem Campus zurecht? Was kann ich in Stuttgart unternehmen? Wie ticken die Deutschen? Das Interkulturelle Mentoringprogramm des Dezernats Internationales unterstützt Neuankömmlinge während des ersten Semesters, indem es ihnen eine*n erfahrene*n Studierende*n vermittelt.

Die Besonderheit des Programms an der Universität Stuttgart ist, dass sich die Mentor*innen in einer Eins-zu-eins-Betreuung um die internationalen Studierenden kümmern. Dabei legen die Organisator*innen großen Wert darauf, dass die Interessen der jeweiligen Tandems zusammen passen – sowohl fachlich als auch persönlich. Und es finden regelmäßige Rückmeldungen zwischen den Programmkoordinatorinnen und den Mentor*innen sowie Mentees statt, damit sie bei eventuellen Unklarheiten oder Fragen schnell und unkompliziert helfen können. Dieses Jahr wird das Interkulturelle Mentoringprogramm zehn Jahre alt. Aus diesem Anlass hat Anfang Juli eine Feier im Internationalen Zentrum (IZ) auf dem Campus Vaihingen stattgefunden.

Buffet der Jubiläumsfeier

Die beiden Programmkoordinatorinnen Anu Dohna und Kerstin Glaser freuten sich, dass viele aktuelle und ehemalige Programmteilnehmende, Mitarbeitende sowie Freunde des Programms an der Jubiläumsfeier mit Live-Musik und Sektempfang teilgenommen haben. Musikalisch gestaltet hat den Abend die Mentoring-Band „Everybody speaks Music“ mit traditioneller türkischer Musik mit Gesang und dem türkischen Zupfinstrument Bağlama.

Marion Höcke

Marion Höcke, Leiterin des Dezernats Internationales, betonte in ihrer Rede, dass das Programm von persönlichen Begegnungen lebt, was während der Corona-Pandemie schmerzlich klar wurde. Durch Online-Stammtische und weitere Online-Angebote, die die Mitarbeiter*innen und studentischen Hilfskräfte mit großem Engagement anboten, konnte zumindest der virtuelle Austausch erhalten bleiben. Ihr Fazit lautete: „Zehn Jahre sind eine großartige Leistung für ein Programm, das ursprünglich nur für einige Jahre als Testphase geplant war.“

„Zehn Jahre sind eine großartige Leistung für ein Programm, das ursprünglich nur für einige Jahre als Testphase geplant war.“

Marion Höcke

Entwicklung des Interkulturellen Mentoringprogramms

Entstanden ist das Interkulturelle Mentoringprogramm 2012 mit dem Ziel, den internationalen Studierenden den Einstieg in das Studium zu erleichtern und so langfristig deren Abbruchquoten zu senken. Diese ist bei Bildungsausländer*innen höher als bei Bildungsinländer*innen. Gleichzeitig sollten auch Begegnungen für Studierende aus verschiedenen Kulturen geschaffen werden. Bereits die erste Runde im Sommersemester 2012 bestand aus 50 erfahrenen Studierenden als Mentor*innen und 50 neuen internationalen Vollstudierenden als Mentees. Die Zahl erhöhte sich schnell auf 100 Tandems pro Semester. Während der vergangenen zehn Jahre wurden insgesamt 1585 Tandems gebildet. 

Maja Heidenreich

Bedeutung des Programms in der heutigen Zeit

Maja Heidenreich war die erste Programmkoordinatorin und leitete das Programm von 2012 bis 2018. Sie berichtete von den Anfängen des Interkulturellen Mentoringprogramms und dessen Rolle als Best-Practice-Beispiel. Viele Universitäten haben Sie eingeladen, um das Programm kennenzulernen. Den Erfolg des Programmes führt sie auf das sorgfältige Matching von Mentor*in und Mentee sowie die Tatsache, dass alle Mitwirkenden mit vollem Elan und Herzen dabei sind, zurück. 

Sie betonte, dass es im Interkulturellen Mentoringprogramm um Freundschaft und das Teilen geht: „Die Zeit ist jetzt ganz anders als 2012. Es gibt einen Krieg in Europa, es gibt viele Brandherde in der Welt und der Nationalismus wird überall stärker. Genau in dieser Zeit ist es wichtig, dass es Programme gibt, die auf gegenseitigem Verständnis beruhen, auf Freundschaft und auf geteilten Erinnerungen.“ Das Mentoringprogramm könne zwar nicht die Welt retten, jedoch könne es dazu beitragen, dass die Welt ein Stück besser wird.

Wenn Sie Interesse haben, am Interkulturellen Mentoringprogramm teilzunehmen, schreiben Sie gerne eine E-Mail an das Koordinationsteam.

 

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