Peter Middendorf

Akademische Jahresfeier 2024: Zusammenkommen, um zurückzublicken

19. November 2024

Auf der Jahresfeier der Universität Stuttgart am 15. November ließ Rektor Peter Middendorf das akademische Jahr Revue passieren. Grußworte, ein Festvortrag zur „Freiheit“, die Verleihungen der Bürkert-Universitätspreise und musikalische Beiträge rundeten die erste Jahresfeier des neuen Rektors ab.

Begleitet von den beschwingten Klängen des Streichquartetts des Akademischen Orchesters startete und endete am Freitag, 15. November, die Jahresfeier der Universität Stuttgart. Zahlreiche Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, Studierende wie Mitarbeitende hatten sich im großen Hörsaal am Campus Stadtmitte eingefunden.

Der neue Rektor lässt das Jahr Revue passieren

Prof. Peter Middendorf, der Anfang Oktober das Rektorenamt von Prof. Wolfram Ressel übernommen hatte, ließ das akademische Jahr Revue passieren. Middendorf stellte Höhepunkte aus Forschung, Lehre und Studium, Wissens- und Technologietransfer sowie dem Campusleben vor.

Vielfalt, von Exzellenz bis Verbundforschung, von den Grundlagen bis zur Anwendungsorientiertheit – das zeichnet die Forschung der Universität Stuttgart aus. So berichtete Middendorf in seinem Jahresrückblick über die vier Initiativen für Exzellenzcluster, die 2024 zur Antragstellung zugelassen wurden und zählte erfolgreiche Transregio-Projekte, Graduiertenkollegs, große Verbundprojekte, Sonderforschungsprojekte und ERC Grants auf. „Sie alle bilden das Fundament für die Spitzenforschung der Universität Stuttgart.“ Die Stärke der Forschung spiegeln auch zahlreiche renommierte Auszeichnungen wider, die im akademischen Jahr nach Stuttgart gingen – darunter der Rolf-Schock-Preis, der Leibniz-Preis, die Alexander von Humboldt-Professur oder der Amelia Earhart Award.

„An der Universität Stuttgart sind im humboldtschen Sinne Forschung und Lehre eng miteinander verbunden“, so Middendorf. Er zeigte anhand von Beispielen aus den Bereichen Biochemie und Biotechnologie auf, wie Curricula und Strukturen in Lehre und Studium zeitgemäß weiterentwickelt werden. Neben dem Studium gewinnt auch das lebenslange Lernen an Bedeutung, die Universität Stuttgart erweitert ihr Weiterbildungsangebot mit neuen Unternehmenskooperationen, neuen Angeboten, zum Beispiel im Bereich KI, und spezialisierten Zertifikaten, sogenannten „Microcredentials“.

Auch im Bereich Wissens- und Technologietransfer ist die Universität gut aufgestellt: Stuttgart sei „extrem drittmittelstark“, hob Peter Middendorf hervor, „wir befinden uns in Deutschland unter den Top drei“. Eine der großen Neuerungen im Bereich Wissens- und Technologietransfer stellt das Transfercenter TRACES dar, das Studierende und Mitarbeitende bei Transfervorhaben unterstützt.

Nicht zuletzt blickte Middendorf auf das Campusleben zurück: Die Gründung der Stiftung Universität Stuttgart, ein bunter Tag der Wissenschaft im Frühsommer und viele spannende Beiträge zum Stuttgarter Wissenschaftsfestival im Herbst gehörten zu den Highlights. Middendorf lobte studentische Initiativen wie das Rennteam oder den Campus Beach und bedankte sich, dass die Studierenden sich für ihre Uni stark machen – zum Beispiel im Rahmen der Demo für eine sichere Hochschulfinanzierung, die am 15. November mittags stattfand.  

Auch Bastian Kupka, Vorstandsmitglied der Studierendenvertretung stuvus, sowie Ina Maier, Mitglied der Statusgruppe Akademischer Mittelbau, blickten in ihren Grußworten auf das Uni-Jahr zurück. Auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Rektor wie auch Kanzlerin Anna Steiger freue man sich.

Festvortrag: Freiheit und Demokratie – nur im Doppelpack

Das Motto des Wissenschaftsjahres – „Freiheit“ – aufgreifend, nahm der Politologe und Soziologe Prof. André Bächtiger in seinem Festvortrag dann die Zuhörer*innen mit auf ein spannendes Gedankenexperiment: Sein Team hat rund 5000 Menschen befragt, wie sie auf der Erde oder dem Mars eine Demokratie ausgestalten würden. Der Mars sei dabei eine Metapher, die utopisches Denken über demokratische Architekturen anregen solle.

Die Befragung offenbarte, dass Bürger*innen sich durchaus bewusst sind, dass jedes System der demokratischen Entscheidungsfindung eigene Vor- und Nachteile mit sich bringt. Sogenannte „multikamerale Systeme“, die die Stärken der direkten und der parlamentarischen Demokratie vereinen, sahen viele daher als wünschenswert. Für Bächtiger bilden Freiheit und Demokratie ein Paar. Ohne Freiheit gebe es keine Demokratie.

Jahresfeier bietet auch Raum für Ehrungen und persönliche Gespräche

Die Jahresfeier bot auch den würdigen Rahmen für die Verleihung der Bürkert-Universitätspreise. Zehn Studierende und drei Doktoranden wurden für ihre herausragenden Abschlussarbeiten und Doktorarbeiten geehrt.

Im Anschluss an das offizielle Programm klang der Abend bei einem Get-Together und angeregten Gesprächen im Foyer aus.

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