Jahrestagung für Biomedizinische Technik zu Gast in Stuttgart

Neue Forschungsergebnisse, Technologien, Trends und Anwendungsmöglichkeiten zur Biomedizinischen Technik: Darüber informierten und diskutierten internationale Expert*innen bei der BMT 2024, die in diesem Jahr an der Universität Stuttgart stattfand.

„Die Verknüpfung von Biowissenschaften und Ingenieurwissenschaften ist der Schlüssel, um nicht nur die biomedizinische Forschung, sondern auch die im Gesundheitsbereich verfügbaren Technologien radikal zu verbessern“, sagt Prof. Peter P. Pott, Leiter des Instituts für Medizingerätetechnik (IMT) der Universität Stuttgart und Vorsitzender des Jahrestagung BMT 2024 der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE (VDE DGBMT).

Große Potenziale für die Gesundheitsversorgung

Neue Biomaterialien, die unter anderem für neue Oberflächen oder als Gewebeersatz zum Einsatz kommen können, maßgeschneiderte Implantate aus dem 3D-Drucker, KI-basierte biomedizinische Systeme zum Beispiel zur Erkennung von Herzinfarktrisiken, neue bildgebende Verfahren für eine präzisere Diagnostik, intelligente Roboter, die bei Operationen oder in der Pflege assistieren: Die biomedizinische Technik bietet große Potenziale für die Gesundheitsversorgung. Auf der BMT 2024 tauschten sich rund 400 Wissenschaftler*innen, Nachwuchsforschende, Mediziner*innen, Ingenieur*innen und Young Professionals über neue Erkenntnisse und Trends auf diesem Gebiet aus. Auf der Agenda standen in diesem Jahr unter anderem auch die patientenzentrierte Medizin, regulatorische Fragen, Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen und die digitale Transformation.

Spannende Keynotes

Zu den Höhepunkten des Kongresses zählte der Vortrag von Dr. Rory A. Cooper.  Der US-amerikanische Wissenschaftler, Ingenieur und Gründer des Human Engineering Research Laboratories (HERL) reflektierte über eine partizipative Zukunftsgestaltung, die Menschen mit Handicap miteinbezieht. Prof. Bernhard Hirt, Direktor des Instituts für Klinische Anatomie und Zellanalytik und Studiendekan Vorklinik an der Universität Tübingen erläuterte in seiner Keynote wie sich Forschung und Entwicklung auf einer chirurgischen Trainingsplattform ethisch vertretbar verbinden lassen. Prof. Katja Schenke-Layland, Professorin für Medizintechnik und Regenerative Medizin an der Universität Tübingen, sprach über Biomaterialien für die regenerative Medizin, die von der Entwicklungsbiologie inspiriert sind. Weitere Keynote-Speaker waren Prof. Rebecca Fahrig, Innovationsexpertin der Siemens Healthineers GmbH, Erlangen, und Marcus C. Felstead, Chief Commercial Officer der Erbe Elektromedizin GmbH, Tübingen.

Neues aus Forschung und Anwendung

Der Profilbereich „Biomedical Systems and Robotics for Health“ der Universität Stuttgart präsentierte im Rahmen der Konferenz Innovationen unter anderem aus der Medizingerätetechnik, der Biomedizintechnik und der Biomechanik sowie aus den Bereichen Textiltechnologien, Biomaterialien und Optik. Und Nachwuchswissen-schaftler*innen der Universität Stuttgart brachten spannende Entwicklungen und Forschungsergebnisse in die Konferenzsessions ein – unter anderem zu intraoperativen Überwachungssystemen, zur elektronischen Patientenakte, zu Gaming-Tools für die Rehabilitation oder auch zu flexiblen Endoskopierobotern. Gelegenheit zum Netzwerken hatten Studierende und Young Professionals auch am Vorabend der Veranstaltung beim „Jungen Forum BMT.“

Impressionen der Jahrestagung BMT 2024

Fotos: Jonas Kron / VDE

Über die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE (VDE DGBMT)
Die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE (VDE DGBMT) ist die wissenschaftlich-technische Fachgesellschaft für Medizintechnik in Deutschland. Die DGBMT im VDE vernetzt Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Technikanwendungen in der Medizin und bearbeitet das gesamte Themenspektrum der Biomedizinischen Technik. Sie ist unter anderem Trägerin der internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften Biomedical Engineering und Current Directions in Biomedical Engineering. Die DGBMT verleiht Förderpreise für wissenschaftlichen Nachwuchs, für wissenschaftliche Exzellenz und Innovationen und für Patientensicherheit in der Biomedizintechnik und sie vertritt die deutsche Biomedizinische Technik in internationalen Gremien. www.vde.com/dgbmt

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Fachlicher Kontakt:
Prof. Peter P. Pott, Universität Stuttgart, Institut für Medizingerätetechnik (IMT), Tel.: +49 711 685-68390, E-Mail

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Jutta Witte

Dr.

Wissenschaftsreferentin

 

Hochschulkommunikation

Keplerstraße 7, 70174 Stuttgart

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