„Forschung muss nicht nur gemacht und angewandt werden, sondern vor allem kommuniziert werden“, sagt Professorin Monilola Olayioye, Prorektorin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversity. Vergangenen Freitag zeichnet sie am zweiten Forschungstag der Universität Stuttgart insgesamt zehn Publikationen aller zehn Fakultäten mit dem Publikationspreis der Universität aus. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.
Unsere Universität ist ein Ort der Spitzenforschung.
Prof. Monilola Olayioye, Prorektorin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Diversity.
Die Prorektorin sieht den Forschungstag als eine Plattform, um sich gegenseitig zu bereichern. „Unsere Universität ist ein Ort der Spitzenforschung, das hat die Auswahl zweier Exzellenzcluster gezeigt.“ Wichtig sei, diese Forschung auch sichtbar zu machen.
In einem kurzen Vortrag stellen alle Preisträgerinnen und Preisträger die Themen ihrer Publikationen vor. Dabei sollen auch Laien einen groben Einblick in die komplexen Forschungsthemen erhalten. Deshalb erklärt Preisträger Dr. Daniel Brodbeck die Chiralität in der Chemie mit Hilfe eines Handschlags und Professor Wolf-Patrick Düll sagt über seine komplexe Publikation: „Die Bewegung einer Quietscheente in der Badewanne ist nicht in der nichtlinearen Schrödinger-Gleichung enthalten.“ Ein Glas Wasser dient dazu, dem Publikum die Grenzflächeneigenschaften auf molekularer Ebene zu erklären. Und in Triebwerken von Flugzeugen, lernt das Publikum, „geht der Punk ab“. Jeder könne aber weiterhin fliegen, beruhigt Dr. Christian Koch. Er und seine Kollegen haben einen wichtigen Korrekturalgorithmus entwickelt, der bereits in der Praxis eingesetzt wird.
Das eigene Forschungsthema fachfremdem Publikum verständlich zu erklären, sei herausfordernd, sagt Preisträger Elmar Sauer. „Die richtige Begriffswahl ist besonders schwierig.“ Der 32-Jährige hat Verfahrenstechnik an der Universität Stuttgart studiert und hat inzwischen eine Stelle als Postdoc in Paris am Forschungsinstitut IFP Énergies nouvelles angenommen. Ihm gefällt der Forschungstag gut. „Im Alltag habe ich wenig mit Geisteswissenschaftlern oder Architekten zu tun. Es ist toll, einen Einblick in deren Fachgebiete zu bekommen.“
„Die Forschungsvielfalt an der Universität Stuttgart ist wirklich beeindruckend.“
Auch Preisträger Matthias Lorenzen lobt das Konzept. „Es ist wichtig, dass wir unsere exzellente Forschung anderen zeigen.“ Der 31-Jährige hat am Institut für Systemtheorie und Regelungstechnik promoviert und ist von den abwechslungsreichen Forschungsvorhaben positiv überrascht: „Die Forschungsvielfalt an der Universität Stuttgart ist wirklich beeindruckend.“
Prof. Nicole Radde verleiht den PRIMA!-Preis
Zum ersten Mal im Rahmen des Forschungstags verleiht die Gleichstellungsbeauftragte Professorin Nicole Radde den PRIMA!-Preis. Der Preis ist für hervorragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten junger Wissenschaftlerinnen. Dieses Jahr erhielten Corinna Giebler und Sylvia Schlag von der Fakultät 5 (Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik) die Auszeichnung für ihre Masterarbeiten.
Der abschließende Imbiss bietet die Möglichkeit, sich interdisziplinär auszutauschen. Olayioye betont: „Gute Vernetzung ist ausgesprochen wichtig und wir alle profitieren von der Diversität unserer Fakultäten.“