Das Institut für Strömungsmechanik und Hydraulische Strömungsmaschinen (IHS) der Universität Stuttgart hat einen Transformator erhalten, der mithilfe eines hohen Krans auf das Betonfundament aufgesetzt wurde. Der Transformator wird die Stromversorgung für den neuen Versuchsstand bereitstellen, der bis zum Jahresende 2020 errichtet werden soll. Das Projekt ist eine Großgeräteförderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, welche 50 Prozent der Kosten trägt.
Die leistungsstarke und flexible Versuchsanlage wird im Laboratorium des IHS aufgebaut. Sie dient der Erforschung von transienten, das heißt zeitlich veränderlichen, Betriebsänderungen. Ausgangspunkt für einen Teil der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten am IHS ist die Fragestellung, inwieweit die Wasserkrafttechnologie in der Lage ist, Regelenergie in großen Leistungen bereitzustellen und damit einen Beitrag zur Stabilisierung des elektrischen Netzes bei Zunahme von fluktuierenden Erzeugern, wie Wind oder Solarenergie, zu liefern. Die Kombination dieser Stromerzeugungsarten fördert den nachhaltigen Ausbau der Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien.
Die Bereitstellung von großen Regelenergiebereichen führt für eine Strömungsmaschine zwangsläufig dazu, dass bei gegebener Fallhöhe der Volumenstrom stark variiert wird. Dadurch kann die Leistung im Grenzfall zwischen Überlast und Null Leistung variieren. Es kann zu starken Druckschwankungen in der Maschine kommen. Diese Druckschwankungen führen zu instationären Spannungen, die die Betriebsfestigkeit der Maschine beeinflussen und häufig mit einer Verkürzung der Lebensdauer einhergehen.
Das Ziel des neuen Versuchsstandes ist es, transiente Betriebsänderungen von Strömungsmaschinen genauer zu untersuchen und die Wechselwirkung mit dem angrenzenden Rohrleitungssystem besser zu verstehen.