Mit einem Kooperationsvertrag legen der Campus Schwarzwald und die Universität Stuttgart offiziell den Grundstein ihrer Zusammenarbeit. Ziel ist es, am Standort Freudenstadt gemeinsam ein Studienangebot auf Masterniveau sowie ein Lehr- und Entwicklungslabor für Digitalisierung und Energieeffizienz in der Produktion zu entwickeln und erfolgreich zu etablieren. Die Kooperation bildet gleichzeitig den rechtlichen Rahmen für darauf aufbauende Vereinbarungen, wie z.B. Stiftungsprofessuren.
Zwei Unterschriften bringen den Campus Schwarzwald auch auf Verwaltungsebene einen wichtigen Schritt voran: Professor Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart und Stefan Bogenrieder, Geschäftsführer des Centrums für Digitalisierung, Führung und Nachhaltigkeit Schwarzwald (Campus Schwarzwald), unterzeichneten heute einen Kooperationsvertrag. Die Vereinbarung sieht vor, gemeinsam Studienangebote im Masterstudiengang Maschinenbau/Technologiemanagement an der Universität Stuttgart aufzubauen – im ersten Schritt für ein Spezialisierungsfach mit den Themenbereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Produktion. Gleichzeitig soll der Wissenstransfer aus der Theorie in die Produktion etabliert werden. Hierzu wird eigens ein Lehr- und Forschungslabor am Campus in Freudenstadt aufgebaut.
Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, begrüßt die Kooperation und sagt zur Vertragsunterzeichnung: „Der Campus Schwarzwald ist eine einzigartige Kooperation in Baden-Württemberg zwischen der Universität Stuttgart und in der Region Freudenstadt ansässigen Unternehmen mit hoher Strahlkraft. Dank der außergewöhnlich hohen Dichte an Weltmarktführern und dem beispielhaften Engagement der Raumschaft können die Bildungs- und Forschungsperspektiven im ländlichen Raum erweitert werden. So entsteht die Möglichkeit, einzelne Studieninhalte im engen Zusammenhang mit der Wirtschaft praxisnah zu erarbeiten.“
Zu den Anwesenden gehörten der Vorstand des Hochschulcampus Nordschwarzwald e.V., Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter der J. Schmalz GmbH, Professor Klaus Fischer, Inhaber der Unternehmensgruppe fischer, und der Hauptgeschäftsführer der IHK Nordschwarzwald, Martin Keppler sowie Vertreter der Initiativunternehmen und der Universität Stuttgart, die gemeinsam den Campus inhaltlich und finanziell auf den Weg gebracht haben.
Breiteres Lehrangebot und mehr Praxisbezug
Der Stuttgarter Universitätsrektor Wolfram Ressel begrüßt den Aufbau des Zentrums: „Durch dieses Studienangebot haben unsere Studierende die Möglichkeit, Wissenschaft und Praxis auf eine einmalige Weise miteinander zu verbinden. Das Thema Digitalisierung ist für die Zukunft von besonderer Bedeutung, von daher freue ich mich sehr, dass der Campus Schwarzwald unser vielfältiges Lehrangebot ergänzt.“ Auch Campus-Geschäftsführer Stefan Bogenrieder zeigt sich begeistert über die Zusammenarbeit: „Zusammen mit den Initiativunternehmen und Vertretern der Universität Stuttgart, unter Führung von Professor Sauer, haben wir in den vergangenen beiden Jahren das Konzept erarbeitet. Einiges davon ist bereits aktiv in der Umsetzung. So haben wir bereits rund 300 Maschinenbaustudenten in Kontakt mit unseren Unternehmen gebracht. Mit der Kooperation werden wir nun weitere zentrale Schritte in der Fortentwicklung des Campus angehen.“ Damit gemeint sind unter anderem der Aufbau einer Stiftungsprofessur sowie die Eingliederung in das Studierendenwerk Stuttgart mit sämtlichen Vorteilen für die Studierenden. Für das praxisorientierte Konzept wurde die Universität Stuttgart bereits mit einem Sonderpreis beim Wettbewerb „Bestes Maschinenhaus 2017“ des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ausgezeichnet.
Regionale Unternehmen und IHK Nordschwarzwald setzen auf Campus Schwarzwald
IHK-Geschäftsführer Martin Keppler ist seit Beginn der Initiative für den Campus im Schwarzwald involviert und weiß, wie wichtig die Weiterentwicklung des Campus‘ ist: „Unsere regionalen Unternehmen sind mit ihren innovativen Produkten oftmals Weltmarktführer. Um unsere Spitzenposition im globalen Wettbewerb weiter zu behaupten, müssen wir hochspezialisierte Fachkräfte in die Region holen. Mit dem Campus in Freudenstadt positionieren wir den Schwarzwald als Aushängeschild für die Digitalisierung im Maschinenbau.“ Dem pflichtet auch Professor Klaus Fischer bei, dem es ebenso um weiche Faktoren geht: „Junge Akademiker brauchen nicht nur technisches Wissen. Über den engen Praxisbezug erwerben sie zudem Führungskompetenz.“ Und Dr. Kurt Schmalz, dessen Unternehmen seinen Sitz im benachbarten Glatten hat, denkt schon jetzt an die kommenden Wochen und Monate: „Aktuell arbeiten wir an einem Laborkonzept und legen fest, welche Maschinen und Anlagen installiert und vernetzt werden, damit Lehrkräfte und Studierende vor Ort beste Bedingungen vorfinden. Wir zählen beim Auf- und Ausbau des Campus‘ auf die Universität Stuttgart als starken Kooperationspartner und erhoffen uns wertvolle Impulse aus Wissenschaft und Lehre zur Ausbildung neuer Fach- und Führungskräfte.“
Renate Keinath, die für Personal zuständige geschäftsführende Gesellschafterin der ARBURG GmbH + Co KG, begrüßt diesen für die Unternehmen und die Region wichtigen Schritt: „Natürlich steckt noch sehr viel Arbeit im Detail: Aber, wenn es der Campus Schwarzwald richtig macht, schlägt hier bei uns in Zukunft das Herz der Digitalisierung im Maschinenbau.“ Als ein Vertreter der Initiativunternehmen schaut Dr. Michael Merz, Geschäftsführer der HOMAG GmbH, Schopfloch, optimistisch nach vorn: „Durch den Campus Schwarzwald entstehen nachhaltige Netzwerke, die für die digitale Zukunft unerlässlich sind.“ Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald bedankt sich bei den Unternehmen und bei der Universität Stuttgart für die Entscheidung, den Campus Schwarzwald in Freudenstadt zu errichten: „Mit diesem Bekenntnis sind große Chancen für unsere Stadt und die ganze Region verbunden, den Unternehmen hervorragende Bedingungen für eine zukunftsorientierte Entwicklung bieten zu können.“
Über den Campus Schwarzwald
Der Campus Schwarzwald ist 2016 auf gemeinsame Initiative der Universität Stuttgart und der im Schwarzwald ansässigen Unternehmen entstanden. Diese sind: ARBURG GmbH + Co KG, Robert Bürkle GmbH, EMAG eldec Induction GmbH, fischerwerke GmbH & Co. KG, HOMAG GmbH, Hansgrohe SE, KOCH Pac-Systeme GmbH, LEUCO Ledermann GmbH & Co. KG, L'Orange GmbH, Nedo GmbH & Co.KG, Oest GmbH & Co. Maschinenbau KG, J. Schmalz GmbH und Gebr. Schmid GmbH. Der Campus wird den künftigen Herausforderungen in der Produktion durch die Verbindung von universitärer und industrieller Forschung begegnen und die entsprechende Lehre an der Universität Stuttgart und auf dem Campus in Freudenstadt anbieten. Die Schwerpunkte hierbei liegen in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Führung. Seit dem Wintersemester 2017/18 sind die gemeinsam erarbeiteten Vorlesungen „Digitalisierung“, „Nachhaltigkeit in produzierenden Unternehmen“ und „Führung und Management in High-Tech-Unternehmen“ im Vorlesungsbetrieb der Universität Stuttgart implementiert. In Freudenstadt werden die von der Industrie bereitgestellten Anlagen im Technologiezentrum des Campus miteinander vernetzt.www.campus-schwarzwald.de