Das ZAQuant dient fakultätsübergreifend und interdisziplinär der Forschung in der Quantensensorik. Dort sollen nanophotonische Quantensensoren entwickelt werden, um wegweisende Fortschritte in Empfindlichkeit, Spezifizität und Energieeffizienz in der Sensorik zu erreichen. Im Januar 2018 war Baubeginn für das ZAQuant im Allmandring auf dem Campus Vaihingen der Universität Stuttgart. Ab 2020 wird das rund 8.500 Quadratmeter große Gebäude für den Betrieb zur Verfügung stehen.
An der Weiterentwicklung der physikalischen Grundlagen der Quantensensorik wird derzeit in verschiedenen Forschungseinrichtungen weltweit geforscht. Auch Firmen wie Microsoft und Google Labs arbeiten an der systemischen Integration klassischer Sensoren. Der am ZAQuant verfolgte Forschungsansatz ist jedoch international einmalig: Er strebt über die physikalischen Grundlagen hinaus, die Kombination verschiedener Quantensensoren sowie deren Integration an mit dem Ziel, Quantendevices zu erstellen.
International einmalig
Der Forschungsneubau wird eine ganz neuartige Infrastruktur bereitstellen. Hierzu gehören ein Labor für die Synthese ultrareiner Quantenmaterialien, ein Labor für die Präzisionsstrukturierung sowie ein Labor für die Präzisionsmessungen von Quantensensoren. Insgesamt sollen 15 Arbeitsgruppen und drei ZAQuant Fellows mit rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter der Leitung von Prof. Wrachtrup, Direktor des 3. Physikalischen Institutes, dauerhaft im Zentrum tätig sein.
Die Universität Stuttgart unterstreicht mit dem ZAQuant auch ihre Strategie in der interdisziplinären Nachwuchsförderung. Insbesondere werden drei Nachwuchsgruppen eingerichtet, die gleichzeitig an zwei beteiligten Fakultäten beziehungsweise Institutionen tätig sind und damit den Technologietransfer und Wissensaustausch fördern sollen. Zudem stellt die Universität Stuttgart Mittel für ZAQuant-Fellowships für Frauen bereit, mit denen gezielt Forschungsarbeiten von Wissenschaftlerinnen am Zentrum gefördert werden. Auch die Industrie soll bei ZAQuant schon von Beginn an mit im Boot sitzen – hier profitiert die neue Forschungseinrichtung der Universität Stuttgart auch von seiner räumlichen Nähe zu „technikaffinen Unternehmen in der Region“.