Frankreich ist bekannt für eine rustikale Protestkultur. Immer wieder gehen politische Proteste über in Randale und blanke Gewalt. Schon 2005 kam es in den Banlieues zu solchen „émeutes“. Auch die Gelbwestenbewegung bewegte sich zwischen politischer Meinungsäußerung, Widerstand und Gewalt. Wie sind diese Phänomene zu erklären? Und wie hängen sie mit der Art und Weise zusammen, in der Polizeiarbeit organisiert ist? Der Sozialwissenschaftler Fabien Jobard hat sich diesem Gegenstand in vergleichenden Studien gewidmet. Der Blick nach Frankreich ist aus deutscher Sicht lehrreich und erhellend.
Fabien Jobard ist Politikwissenschaftler und Forschungsdirektor am deutsch-französischen sozialwissenschaftlichen Institut „Centre Marc Bloch“ in Berlin. Von 2001 bis 2008 war Fabien Jobard Leiter des deutsch-französischen „Laboratoire européen associé“ zu Kriminalität und Sicherheits- bzw. Präventionspolitik in Deutschland und Frankreich, von 2010 bis 2014 leitete er das CESDIP (Centre de recherches sociologiques sur le droit et les institutions pénales). Fabien Jobard forscht und lehrt mit dem Schwerpunkt auf Polizeisoziologie, die 1998 schon Thema seiner Doktorarbeit war.
Moderation: Prof. Dr. Felix Heidenreich, Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart
Eintritt: Kostenfrei
Eine gemeinsame Veranstaltung des IZKT der Universität Stuttgart, des Institut français Stuttgart und des Landesmuseums Württemberg in der Reihe „Face à Gaia: Jugend – Ökologie – Revolte“. Der Vortrag findet im Rahmenprogramm der Erlebnisausstellung „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“ im Landesmuseum Württemberg statt.
Reihe Deutsch-französische Perspektiven im Dialog