Als Stuttgarter Weg prägt der Leitgedanke der vernetzten Disziplinen das besondere Profil der Universität Stuttgart. Kulturelle Vielfalt und die konsequente Zusammenarbeit komplementärer Fachdisziplinen fördern unterschiedliche Denkansätze. Die Studierenden des Greenteams zeigen, wie gelebte Diversität zum Erfolg führt.
Das Team stellt sich vor
Wir sind etwa 50 aktive und etwa 50 passive Mitglieder aus mehr als 15 verschiedenen Studiengängen und zahlreichen Nationen.
Wenn wir einen Blick in unser Team werfen, so hatten wir mal Sub-Teams mit Personen ausschließlich unterschiedlicher Nationalität und Studienrichtung sowie gemischten Geschlechts, Religion und Kultur. Es gab und gibt aber auch Sub-Teams, in denen die Mitglieder ausschließlich gleiche Nationalität, Geschlecht und religiöse Orientierung vorweisen. Weder die eine Konstellation noch die andere war „richtiger“ oder besser als die andere. Die Konstellationen haben in sich funktioniert. Sicher, sie mochten unterschiedliche Stärken und Schwächen aufweisen. Aber dort konnten sie sich gegenseitig ergänzen und haben gemeinsam zum Erfolg des Teams beigetragen und in Harmonie gearbeitet. Der eine hat vom anderen profitiert. Die Hilfsbereitschaft untereinander ist immens, denn alle haben den gleichen Traum. Der Teamspirit und das gemeinsame Ziel schweißen zusammen - unabhängig von den Hintergründen der Teammitglieder.
Das Greenteam Uni Stuttgart e.V. wurde 2009 als studentischer und gemeinnütziger Verein gegründet, um sich dem damals abzeichnenden Trend zur Elektromobilität und den damit einhergehenden Herausforderungen bei der Etablierung in den Rennsport anzunehmen. Seit seiner Gründung ist das Greenteam immer in der Top 10 der Weltrangliste vorzufinden. Aktuell arbeitet das Team an der elften Auflage des rein elektrisch betriebenen Rennwagens, dem E0711-11, sowie der vierten Auflage eines autonomen und ebenfalls elektrisch betriebenen Rennwagens, dem D0711-04.
Neben den Ambitionen im studentischen Motorsport ist das Ziel unseres Vereins, die Forschung und Entwicklung im Bereich innovativer elektrischer Antriebe voranzutreiben sowie eine Ausbildungsstätte für junge Studentinnen und Studenten in den Feldern Forschung, Technik, Business und Teamaufbau zu sein.
Unserer Meinung nach ist das allgemeine Verständnis von Diversity nicht so, wie es eigentlich sein sollte. Quoten und Kampagnen sind kein Zeichen von gelebter Diversität, sondern machen eher auf Handlungsbereitschaft in diesem Bereich aufmerksam. Diversität als gesellschaftlicher Zwang kann unter Umständen sogar Vorurteile fördern, Chancengleichheit und Gleichberechtigung einschränken und Offenheit gegenüber Fremden und anders Denkenden reduzieren.
Damit diese Werte tatsächlich gelebt werden können, ist es aus unserer Sicht entscheidend, einen Raum zu schaffen, in welchem Gemeinsamkeiten und gleiche Gesinnungen die gleiche Daseinsberechtigung eingeräumt bekommen wie Offenheit, Gleichberechtigung, Chancengleichheit und vorurteilsfreies Handeln gegen über allen Mitmenschen. In diesem Raum haben Menschen unabhängig von ihren Hintergründen die Möglichkeit, sich auszutauschen und gemeinsame Interessen auszuleben. So entstehen eine Gemeinschaft und eine Verbundenheit, in der die Unterschiede einander bereichern und nicht für Unmut sorgen.
Jeder, der unsere Werte wie Passion für Motorsport, Streben nach Erfolg, Innovation und Forschung, Einsatzbereitschaft, Hilfsbereitschaft, Weiterbildung und Teamgeist verbunden mit Offenheit, vorurteilsfreiem Handeln und Gleichberechtigung vertritt, ist bei uns herzlich willkommen. Alles andere ist nicht wichtig. Und häufig bilden sich aufgrund dieser Einstellung buntere Teams. Und da kommt der Austausch über Themen, die neben dem Motorsport auch noch existieren, sei es das Essen einer anderen Kultur, politische Wertevorstellungen oder eine andere Sprache meist auf ganz natürlichem Wege zu Stande und bereichert so das Leben im Team und eröffnet einzelnen manchmal auch neue Horizonte.
Auf den Wettbewerben in Europa ist das ganz besonders zu spüren. Teams aus aller Welt kommen zusammen, feiern Erfolge, helfen einander, wenn etwas schiefläuft, kochen füreinander oder wollen einfach nur dabei sein. Hier lernen sich Menschen unterschiedlichster Kulturen kennen und lieben. Sie bilden eine einzige große Formula Student Familie. Und das ist für uns gelebte Diversität.
Zur Reihe "Intelligent durch Vielfalt"
In verschiedenen Artikeln werden Teams vorgestellt, für die Diversität selbstverständlich ist. Anlass dieser Reihe ist das neue Diversity-Konzept der Universität Stuttgart, welches das Prorektorat Wissenschaftlicher Nachwuchs und Diversity initiiert hat.
Wie Teams an der Universität Stuttgart von Diversität profitieren
[Fotos: o.A., GTUS-Max Partenfelder, o.A., o.A., o.A., o.A., o.A.]