Unikurier Inhaltsverzeichnis Suchen Uni Home
Uni Stuttgart gibt sich ein neues Forschungsprofil > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Auf dem Weg zur Führungsrolle

 

Die Universität Stuttgart ist eine forschungsintensive Universität mit überwiegend ingenieur- und naturwissenschaftlicher Orientierung. Das eigene breite Fächer- und Kompetenzspektrum in den Ingenieur-, Natur- und Geisteswissenschaften, die Kooperation mit den Partneruniversitäten Tübingen, Hohenheim und Ulm sowie mit bedeutenden, direkt auf dem Uni-Campus angesiedelten außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie der Max-Planck- und der Fraunhofer-Gesellschaft, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, aber auch mit zahlreichen weiteren Partnern schaffen Raum, um diese Stärken auszubauen und zu konzentrieren. Ziel ist es, in den nächsten zehn Jahren eine der weltweit führenden Forschungsuniversitäten mit breiter internationaler Sichtbarkeit zu werden.

  Einblicke in das vielseitige Spektrum der Forschung
 


Einblicke in das vielseitige Spektrum der Forschung geben die folgenden Seiten; dort sind eine ganze Reihe von Highlights zu entdecken.                                                                                                                                                                                       (Fotos: Eppler, Institute)

 

Auf ihrem Weg zur Exzellenz strebt die Uni Stuttgart an, erkenntnisorientierte Forschung mit anwendungsorientierter Forschung noch stärker zu verbinden. Exzellente Grundlagenforschung, interdisziplinäre Forschungskonzepte und strategische Partnerschaften mit namhaften Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen bilden hierfür eine wichtige Voraussetzung. Die bewusste Orientierung auf zentrale Zukunftsthemen kann dabei nur in gemeinsamer Anstrengung von ingenieur-, natur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen erfolgen. Deshalb profiliert die Universität Stuttgart ihre Forschung neu und schafft sich eine moderne und leistungsfähige Struktur.

   Mit ihren beiden durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder geförderten Projekten*), dem Exzellenzcluster „Simulation Technology“ und der Graduiertenschule „Advanced Manufacturing Engineering“, verfügt die Universität Stuttgart über ausgezeichnete Voraussetzungen für ihre Entwicklung zu einer exzellenten Forschungsuniversität. Um ihre Spitzenstellung weiter auszubauen und ihre Vision zu realisieren, wird sie sich den globalen gesellschaftlichen Herausforderungen stellen. Wichtig sind der Universitätsleitung dabei die Stärkung der Forschungsexzellenz in interdisziplinären Kooperationsnetzwerken und -programmen, die Verbesserung der internationalen Sichtbarkeit und die Konzentration auf zentrale Zukunftsthemen. Die Gestaltung dieser Perspektiven ist getragen von der Vision, den gesamten Produktentstehungs- und Produktlebenszyklus, beginnend bei der Modellierung auf Molekül-, Material- und Prozessebene, über das Design, die Herstellung und Verwertung bis hin zum Recycling, umfassend zu erforschen. Die Untersuchung der Energie- und Stoffwandlungsprozesse sowie der mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen entlang der gesamten Prozesskette erhält in diesem Konzept den gleichen Stellenwert wie die ingenieurtechnische Realisierung. Grundlagenforschung in voller Breite bildet hierbei die Voraussetzung für technische Innovationen und deren Transfer in die gesellschaftliche und industrielle Praxis. Ein ganzheitliches Herangehen ermöglicht die Bewertung der Nachhaltigkeit technischer Innovationen, wobei kulturelle und wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt werden.

Acht interdisziplinäre Schwerpunkte
Davon ausgehend konzentrieren sich die zukünftigen Forschungsaktivitäten der Universität Stuttgart auf acht interdisziplinäre Schwerpunkte:
  Modellierung und Simulationstechnologien
  Neue Materialien
  Komplexe Systeme und Kommunikation
  Technologiekonzepte und Technologiebewertung
  Energie und Umwelt
  Mobilität
  Integrierte Produkt- und Produktionsgestaltung
  Bauen und Wohnen

   Um ihre interdisziplinären Forschungs- und Lehrinhalte zu stärken, wird die Universität Stuttgart diese kurz- bis mittelfristig in ausgewählten Forschungs- und Transferzentren sowie interfakultativen Kollegs strukturell integrieren. Die im Rahmen der Forschungsschwerpunkte bearbeiteten Projekte ergeben sich fallweise aus aktuellen und zukünftigen Kooperationen von Wissenschaftlern und werden daher in Ergänzung zu den traditionellen vertikalen Fakultätsstrukturen in flexiblen und zeitlich begrenzten fakultätsübergreifenden Forschungszentren, so genannten horizontalen Strukturen, zusammengeführt. Deren Ziel ist die Etablierung zukünftiger kooperativer Forschungsprojekte im Rahmen von Exzellenzinitiativen und Vorhaben der allgemeinen Verbundforschung. Die Zentren schaffen sich eigene Organisationsstrukturen und werden von der Universität für begrenzte Zeit finanziell unterstützt. Die Kooperationsvorhaben bleiben für die Dauer ihrer Förderung Teil des Forschungszentrums.

   Im Sinne einer langfristigen Strategie auf dem zentralen Forschungsfeld der Modellierung und Simulationstechnik und in Vorbereitung des Exzellenzclusters Simulation Technology wurde bereits am 1. April 2007 das Stuttgart Research Centre of Simulation Technology gegründet. Weitere Zentren befinden sich in Gründung. Eingebettet in dieses Konzept ist das „Internationale Zentrum für Kultur- und Technikforschung“ und das „Center for Advanced Studies“. Es soll die sozio-kulturellen Bedingungen der Technik reflektieren und die Chancen und Risiken neuer Technologien untersuchen.

   Die interfakultativen Gradiertenkollegs werden in einer „Stuttgarter Schule für Wissenschaft und Technik“ zusammengefasst. Während sich die Forschungs- und Transferzentren der Grundlagen- sowie der angewandten Forschung widmen, steht hier die moderne Doktorandenausbildung im Vordergrund. Gründungsmitglieder werden die Graduiertenschulen „Advanced Manufacturing Engineering” und „Advanced Solid State Science”.

   Dabei schafft sich die Uni ein eigenes Instrument der Nachwuchsförderung, indem sie einen Teil der ihr vom Land Baden-Württemberg zugewiesenen Mittel der Graduiertenförderung in ihre Doktorandenschule investiert. Die Mittel werden für zwei Jahre zugewiesen und dienen der Anschubfinanzierung zur Einrichtung von Einheiten der Stuttgarter Schule für Wissenschaft und Technik. Danach sollen die Einheiten ihre finanziellen Grundlagen bei der DFG oder bei anderen Instanzen der Forschungsförderung einwerben.

   Mit dem neuen Forschungsprofil und den neuen Strukturen in Forschung und Lehre will sich die Universität Stuttgart im zukünftigen Wettbewerb der Wissenschaftsstandorte erfolgreich aufstellen. Exzellente Forschung und Lehre sind die Fundamente, um die besten Studierenden, Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. Dieser Herausforderung stellt sich die Universität Stuttgart.

Wolfram Ressel

 

*) Mehr dazu finden Sie auf Seite 8.


 

 
 
last change:20.12.2007/ yj
Pressestelle der Universität Stuttgart