Die Synergetik gäbe es ohne den Physiker Hermann Haken*) vermutlich nicht. Als junger Wissenschaftler hatte er in den 1960-er Jahren schon die Theorie des Lasers vorangetrieben. Er leitete die grundlegenden Gleichungen der Laserdynamik aus der Synthese von Quantentheorie und Elektrodynamik ab und sagte als Erster die fundamentalen Eigenschaften des Laserlichts voraus. Daraus entwickelte er die Synergetik. Deren Kern ist eine allgemeine Strategie zur Lösung nichtlinearer Evolutionsgleichungen, wie sie in der Physik, Chemie, Biologie oder der Gesellschaftswissenschaft auftreten, die zeigt, dass komplexe Systeme, die aus sehr vielen Untersystemen bestehen, dennoch von wenigen Ordnungsparametern und deren quasi-autonomer Dynamik beherrscht werden. Die Synergetik ermöglichte eine breite Palette interdisziplinärer Anwendungen der Selbstorganisation bis hin zur Psychologie und der Hirnforschung. In seinem in viele Sprachen übersetzten Buch „Erfolgsgeheimnisse der Natur“ hat Hermann Haken dieser Disziplin über die Naturwissenschaften hinaus einen breiten Leserkreis erschlossen.

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*) Mehr zu Hermann Haken finden Sie auf Seite 111 in diesem Heft.