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Fotoausstellung „North-South-East-West“ > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Der Klimawandel im Fokus

Zur Finissage der Ausstellung „NorthSouthEastWest – a 360˚ View of Climate Change", die vom 21. Juni bis 12. Juli im Foyer des Kollegiengebäudes II zu sehen war, las die britische Autorin Maggie Gee aus ihrem Roman „The Flood“ (2004). Vor ihren interessierten Zuhörern beschwor sie eine apokalyptische Szenerie herauf, die nicht besser zu den aktuellen Diskussionen um die globale Erderwärmung hätte passen können: Es regnet und regnet, der Grundwasserspiegel steigt und steigt, eine Metropole versinkt in den Fluten …

 
 

die britische Autorin Maggie Gee

 
Prof. Wolfram Ressel (rechts) gratuliert dem neuen Ehrendoktor Reint de Boer

Aus ihrem Roman „The Flood“ las die britische Autorin Maggie Gee zur Finissage der Ausstellung.
                                                                          (Foto: Eppler)

„Menschen lernen am meisten aus Katastrophen", sagte Maggie Gee, und „Künstler haben die Möglichkeit, diese zu imaginieren". Katastrophenfilme wie etwa „The day after tomorrow“ findet die Doktorin der Philosophie, die in London lebt und arbeitet, daher sehr gut. Aus Angst vor der Zukunft dürfe man sich allerdings nicht vom Leben und vom Glücklichsein abhalten lassen, betonte Gee, die schon viele Bücher veröffentlicht hat und 1982 unter die 20 „Best of Young British Novelists“gewählt wurde.

Zehn Fotografen, zwölf Länder, 50 Bilder

Für die Ausstellung North-South-East-West haben zehn der weltbesten Fotografen der renommierten Agentur Magnum im Auftrag der British Council und einer internationalen Non-Profit-Organisation zwischen 2001 und 2002 beeindruckende Bilder aus zwölf Ländern mitgebracht – von Mexiko bis Japan. Die 50 großformatigen Aufnahmen zeigen unter anderem Grönlands ewiges Eis, reduziert auf unzählige kleine im Meer treibende Schollen, Elefanten in Kenia auf der Suche nach Wasser, Kinder auf den Marshall Islands, deren Heimat durch den ansteigenden Meeresspiegel bedroht ist oder Männer in Indien, die mit giftigem Qualm gegen die gefährliche Malaria-Mücke vorgehen. Ebenso eindrucksvoll wie die Folgen des Klimawandels werden auch mögliche Lösungsansätze illustriert – etwa Windmühlen in Afrika, die Strom erzeugen, oder Wasserleitungen, die aufbereitetes Regenwasser transportieren.

Ein Problem, das alle angeht
 
 

Fotoausstellung „NorthSouthEastWest"

 
Prof. Wolfram Ressel (rechts) gratuliert dem neuen Ehrendoktor Reint de Boer

Den Einfluss des Klimawandels dokumentierte die Fotoausstellung „NorthSouthEastWest".
                                                                         (Foto: Eppler)

„Der Klimawandel ist eine Tatsache, die uns alle betrifft", sagte der stellvertretende Direktor der British Council in Deutschland, Dr. Patrick Hart, bei der Eröffnungsveranstaltung mit „rekordverdächtiger“ Gästeanzahl. Mit Ausstellungen wie dieser wolle man die Bevölkerung auf das Problem aufmerksam machen, damit diese dann, so Harts Hoffnung, Druck auf ihre Politiker ausübt. Unsere Gesellschaft verirre sich allzu oft in Vermittlungsformen, die lediglich Problemlösungen anstreben, ohne nach den Ursachen zu suchen, bemängelte der Umweltkünstler und derzeitige Forschungsstipendiat an der Manchester Metropolitan University, David Haley. Es sei daher wichtig, dass sich Ausstellungen wie NorthSouthEastWest nicht nur auf Probleme konzentrieren, sondern neue Fragen aufwerfen, erklärte der eigens aus Manchester angereiste Künstler, der mit seiner Kunst festgesetzte Denkmuster auflösen möchte.

   Die schon in anderen deutschen Städten mit großem Erfolg gezeigte Ausstellung kam auf Initiative von Prof. Renate Brosch vom Institut für Literaturwissenschaft an die Uni Stuttgart. „Die Resonanz unter den Studierenden war sehr gut, viele haben mich darauf angesprochen und sich auch die Zeit genommen, die Texte zu den Bildern zu lesen", freut sich Renate Brosch, die seit April 2007 die Professur für Neuere Englische Literatur*) inne hat. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung der Uni gezeigt wurde, sieht die Literaturwissenschaftlerin als ein „Zeichen der Zusammenarbeit von Geistes-, Natur und Technikwissenschaften". Viel Arbeit hat ihr die Fotoausstellung in ihrem „ersten Semester“schon eingebracht, verrät Brosch, aber „ich hatte extrem tüchtige Mitarbeiter am Institut". Da der Schwerpunkt ihrer Arbeit das Zusammenspiel und die Wechselwirkung von Literatur und visuellen Medien ist, kann sich Renate Brosch weitere Ausstellungen dieser Art – auch mit Themen abseits der Ökologie – durchaus vorstellen: „Bilder haben die Kraft, unser Denken und unsere Einstellungen zu ändern", erklärt sie.

Julia Alber

*) Renate Brosch stellen wir auf Seite 117 vor.

 

 

KONTAKT

 
                                                                      

Institut für Literaturwissenschaft
Abteilung Neuere Englische Literatur
Prof. Renate Brosch
Keplerstraße 17
Tel. 0711/685-83101
Fax 0711/685-83094
email: renate.brosch@ilw.uni-stuttgart.de   

   
 
 
last change:20.12.2007/ yj
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