|
|
Exzellenzinitiative I: Cluster SimTech geht in die Beschleunigungsphase >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Wichtige Hürden gemeistert
Am 27. Juli gab der Exzellenzcluster Simulation Technology,
kurz SimTech, bei strahlendem Sonnenschein auf dem Vaihinger
Campus seinen offiziellen Einstand. Rund 200 geladene Gäste aus Hochschule,
Politik, Verwaltung und der Industrie kamen zum Kick-off-Meeting
ins Hörsaalzentrum Pfaffenwaldring 47. Im Oktober wurde zudem
der Verein „Industrial Consortium SimTech“ gegründet.
Mit Glückwünschen wurde dem Anlass entsprechend nicht
gegeizt. Bei aller Freude über die im Rahmen der Exzellenzinitiative
von Bund und Ländern bewilligten Gelder – rund 35 Millionen
Euro sind es auf fünf Jahre verteilt – kamen aber auch
die Hürden zur Sprache, die der Cluster nehmen muss. In relativ
kurzer Zeit muss sich der Forschungsverbund auf Spitzenniveau etablieren
und entsprechende Erfolge vorweisen, wenn er in der nächsten
Runde der Exzellenzinitiative punkten will. Daran arbeitet das
Cluster-Team mit Wissenschaftlern aus neun Fakultäten und
rund 30 Instituten, mit drei neuen SimTech-Lehrstühlen und
fast hundert Nachwuchs-Forschern, die für SimTech eingestellt
werden*.
Fachsimpeln
zur SimTech-Eröffnung: (v.l.n.r)
Prof. Thomas Ertl, Rektor
Prof. Wolfram Ressel,
Prof. Christoph Hubig. (Fotos: Riegels-Winsauer)
|
Eine große Hürde hat der Stuttgarter
Cluster bereits gemeistert: Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel
und das SimTech-Team mit dem geschäftsführenden Direktor
Prof. Wolfgang Ehlers zeigten sich hoch erfreut, dass innerhalb
weniger Monate die komplette Infrastruktur für den Exzellencluster
stand. „Ein hartes Stück Arbeit, das nur durch gemeinsame
Anstrengung von Verwaltung und Instituten geschafft werden
konnte“, betonte Ehlers.
Er gab einen Überblick der SimTech-Themen und Projekte,
bevor der renommierte IT-Wissenschaftler Prof. Christoph Zenger
von der TU München die Entstehung des Forschungsfeldes
Simulationstechnologie, sein immenses Zukunftspotenzial und
seine Bedeutung für alle Bereiche des Lebens darstellte.
Da
es beim Exzellenzcluster stets zügig und effizient zugehen
muss, fanden am gleichen Tag auch die erste Beiratssitzung und
das SimTech-Sommerfest statt. Zum Beirat gehören internationale
Top-Wissenschaftler, die aus ihrer Erfahrung heraus zum guten
Gelingen des Forschungsverbunds beitragen – schon beim
ersten Treffen gaben sie wertvolle strategische Ratschläge.
Exzellent war auch die musikalische Begleitung der Auftaktveranstaltung:
Landesjazzpreis-Träger Ekkehard Rössle traf mit seiner
Band „Sweet Emma“ punktgenau den Geschmack des
Publikums. |
Von der Denkfabrik
zu innovativen Produkten
Als nächster Schritt wurde im Oktober der gemeinnützige Verein „Industrial
Consortium SimTech e. V.“ gegründet. Die Mehrzahl der Gründungsmitglieder
sind Wissenschaftler der Universität Stuttgart sowie Firmen, die in enger
Verzahnung neue und bessere Wege von der Forschung bis zur praktischen Anwendung
bahnen wollen. Ein wesentlicher Bestandteil des Vereinslebens werden so genannte „Working
Committees“ sein, die konkrete Gebiete innerhalb des weiten Feldes der
Simulationstechnologie definieren, neue Themen aufgreifen und Ergebnisse aus
der Grundlagenforschung einer praktischen Anwendung zuführen. Damit soll
der Weg von der „Denkfabrik“ bis zur Realisierung innovativer Produkte
erheblich verkürzt werden. Ein erstes Working Committee „Fertigungstechnik“ hat
im Vorfeld bereits seine Arbeit aufgenommen und wurde als Pilotprojekt vorgestellt.
In seinem Fokus steht die simulationsgestützte Optimierung von Fertigungsprozessen.
Eine große Herausforderung ist dabei die Echtzeitsimulation und ihre Ankopplung
an die reale Prozessregelung. Im Laufe der nächsten Wochen und Monate wollen
die Vereinsmitglieder weitere Arbeitsgruppen ins Leben rufen, etwa zu den Themen
Biomodellierung, Simulationsmethodik und Materialwissenschaft. |
Effiziente
Arbeit, lockerer Rahmen:
Jazz-Formation „Sweet Emma“. |
Das Besondere an dem neuen Verein ist die direkte Vernetzung von
Akteuren der Grundlagenforschung und der Unternehmenspraxis. Die
Mitglieder investieren Engagement und kreatives Querschnittsdenken
in alle Bereiche der Zukunft, die von innovativen Simulationstechnologien
profitieren können, vom Design neuer Materialien und Werkstoffe über
Prozessoptimierungen (etwa in Produktionsbetrieben) bis zu Medizin
und Umwelttechnik. Der Verein soll auch eine Keimzelle sein für
bi- und multilaterale Verbundprojekte mit der Industrie, in dessen
Rahmen dann vereinsunabhängig fortschrittliche Technologien
umgesetzt werden können. Darüber hinaus bietet der Verein
den beteiligten Firmen zahlreiche Vorzüge: Sie erhalten Zugang
zu exzellenten Nachwuchskräften, die über den Verein
zum Beispiel zu Firmenpraktika vermittelt werden. Außerdem
werden die Mitgliedsfirmen zu wissenschaftlichen Veranstaltungen
eingeladen, über die sie engen Kontakt mit der Forschungsbasis
halten können. Alle Mitglieder haben die Möglichkeit,
sich mit Seminarbeiträgen in der akademischen Welt zu präsentieren
und gemeinsam mit den Wissenschaftlern Mehrwert aus gemeinsamen
Diskussionen zu schöpfen. Heike Lehmann
* Die SimTech-Juniorprofessoren
stellen wir Ihnen auf Seite
86 und 87 vor.
KONTAKT
___________________________________
Prof. Wolfgang
Ehlers
Institut für Mechanik
Tel. 0711/685-66346
e-mail: ehlers@mechbau.uni-stuttgart.de
> > > www.simtech.uni-stuttgart.de
Zurück
|
|