Faserverbundwerkstoffe sind im Flugzeugbau schon seit langem etabliert - der neue Airbus A 380 beispielsweise besteht zu rund 35 Prozent aus diesen Werkstoffen. Bei Autos, Zügen, Schiffen und anderen Anwendungen dagegen scheitert ihr serienmäßiger Einsatz bisher jedoch noch an den hohen Kosten, der aufwändigen Fertigung und teilweise auch am mangelnden Know-how der Konstrukteure und Entwickler. Das Interesse ist jedoch sehr groß, sind doch Gewichtseinsparungen gegenüber Stahl von 60 Prozent und gegenüber Aluminium von 25 Prozent möglich.
Im Rahmen des Projektes wird das IFB gemeinsam mit neun europäischen Partneruniversitäten in den nächsten vier Jahren nicht nur 17 Nachwuchswissenschaftler auf den verschiedensten Gebieten der Faserverbundwerkstoffe weiterbilden, sondern auch interdisziplinäre Forschung im Bereich dieser Leichtbauwerkstoffe betreiben. Um „Skills“ wie Mobilität und interkulturelle Kompetenz besonders zu fördern, dürfen nur Wissenschaftler eingestellt werden, die nicht aus dem Land der betreuenden Universitäten stammen. Ergänzt wird das Netzwerk durch vier Industriepartner, die die Umsetzung der Forschungsergebnisse und die praxisnahe Ausbildung der Nachwuchswissenschaftler unterstützen werden.
Der thematische Schwerpunkt des Stuttgarter Parts liegt im Bereich der Fertigungstechnologie, wobei insbesondere das neue Textiltechnikum*) und die gemeinsam mit dem Forschungszentrum Karlsruhe entwickelte Mikrowellenhärtungsanlage zum Einsatz kommen werden. Weitere Themen sind die Fertigungssimulation, durchgängige Konstruktions- und Entwicklungsprozesse und die Entwicklung von Bauweisen für den Flugzeugbau, den Automobilbau, den Schiffsbau und die Bahntechnik.
Um eine Förderung aus dem Marie-Curie-Programm hatten sich knapp 400 Forschergruppen beworben, nur 15 wurden letztlich ausgewählt. Für MOMENTUM steht ein Budget von 3,75 Millionen Euro zur Verfügung.
uk
*) Informationen zum Textiltechnikum unter
../../uk94/forschung/fw62b.html
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