Arbeitsgebiet
Im Mittelpunkt der Forschung von Prof. Stephan ten Brink steht die Informationsübertragung in Telekommunikations- und Rundfunknetzen. Untersucht werden sowohl die optische Nachrichtenübertragung in Glasfasernetzen, als auch Funknetze, deren Übertragungskapazitäten in den kommenden Jahren durch neue Verfahren um den Faktor 10 gesteigert werden soll. Hierzu zählen insbesondere die Mehrantennentechnik, die Erschließung bisher für die Nachrichtenübertragung nicht genutzte Frequenzbereiche oberhalb von 60 Gigahertz sowie eine effizientere Quellen- und Kanalcodierung, die es ermöglicht, auch gestörte Kanäle zu verwenden.
Weitere Forschungsziele sind neue Verschlüsselungstechniken zur Verbesserung der Abhörsicherheit sowie neuartige Antennen, die beispielsweise in den Fenstern eines Hochhauses angebracht werden können und konventionelle Mobilfunkmasten künftig ersetzen könnten. Last but not least sollen Techniken aus der Nachrichtenübertragung auf neue Anwendungen übertragen werden, etwa bei bildgebenden Verfahren in der Medizin.
Persönliches
Stephan ten Brink, der Leiter des Instituts für Nachrichtenübertragung der Universität Stuttgart, wurde 1970 in Backnang geboren. Er studierte Elektrotechnik an der Universität Stuttgart und promovierte dort 2001 mit einem Beitrag zum Konvergenzverhalten von iterativen Turbo-Decodieranordnungen, einer Technik, bei der gesendete Datenpakete beim Empfänger auf Übertragungsfehler geprüft und korrigiert werden können. Ab dem Jahr 2000 forschte ten Brink in den USA, zunächst in den Bell Laboratories in New Jersey über Detektionsalgorithmen und die Kanalcodierung für Mehrantennensysteme, später als Mitbegründer eines Start-Ups in Irvine, Kalifornien. 2010 kehrte er mit den inzwischen von Alcatel-Lucent übernommenen Bell Laboratories nach Stuttgart zurück, von wo aus er 2013 auf den Lehrstuhl für Nachrichtenübertragung an der Universität Stuttgart berufen wurde.