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Stuttgarter unikurier Nr. 77/78 Februar 1998
Jahresversammlung der Freundesvereinigung:
Rektor: „Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos"
 

Als „ernst, aber nicht hoffnungslos", beschrieb Rektor Prof. Dr.-Ing. Günter Pritschow bei der 63. Mitgliederversammlung der Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart e.V. am 17. Oktober 1997 die Lage der Unversität. Der Vorsitzende der Vereinigung und Aufsichtsratsvorsitzende der Robert Bosch GmbH, Dr. Marcus Bierich, berichtete über die Vorgeschichte des Stiftungslehrstuhls für Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie und über die Vorbereitungen zum 75. Jubiläum der Freundesvereinigung, das am 13. Oktober 1998 im Beisein von Ministerpräsident Erwin Teufel festlich begangen werden soll. 15 Absolven-tinnen und Absolventen wurden diesmal mit dem Preis der Freunde ausgezeichnet.

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Mit rund 175.000 Mark hat die Freundesvereinigung mit ihren zur Zeit 1.219 Mitgliedern Lehre und Forschung an der Universität Stuttgart unterstützt. Dr. Bierich, der ebenso wie der gesamte Vorstand in seinem Amt bestätigt wurde, berichtete über die Arbeit des seit 1. April 1997 mit Prof. Dr. Christoph Hubig besetzten Stiftungslehrstuhls für Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie (siehe dazu auch die Beiträge Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie   und Neue Struktur - Neue Organisation in der Rubrik „Forschung & Wissenschaft" sowie Uni-Kurier Nr. 75/76 September 1997, S. 66f.).

Im Rahmen des mit dem Land abgeschlossenen Solidarpaktes müsse die Universität 270 Stellen in zehn Jahren einsparen, gewinne andererseits mit der Festschreibung des Haushaltsansatzes von 1997 Planungssicherheit und gleichzeitig - da etwas mehr eingespart werde als die geforderten zehn Prozent - Freiräume zur Profilbildung, skizzierte Rektor Pritschow die Situation der Universität. Die nach einem belastungs- und leistungsorientierten Schlüssel pro Fakultät ermittelten Sparraten ermöglichten der Universität, flexibel auf sich verändernde Auslastungen in den verschiedenen Fächern zu reagieren. Besorgt äußerte er sich über das „beträchtlich gesunkene Interesse der Jugend an Naturwissenschaften und Technik".

Der Rektor erläuterte den Freunden und Förderern die Schwerpunkte des gegenwärtigen Rektorats wie neue Studienmodelle, Verkürzung der Studienzeit (auch durch die Unterscheidung zwischen Vollzeit- und Teilzeitstudierenden), Internationalisierung, Stärkung der Forschung, weitere Intensivierung des Technologietransfers und Unterstützung von Existenzgründern sowie die Einführung des Globalhaushalts.

Für besondere wissenschaftliche Leistungen erhielten 15 junge Leute den vor 24 Jahren gestifteten und seitdem jährlich vergebenen Preis der Freunde: Die mit je 5.000 Mark dotierten Dissertationspreise gingen an Dietlinde Schmitt, M.A., für ihre architekturhistorische Arbeit „Die Klosterkirche in Bronnbach", an Dr. rer. nat. Michael Kohler für seine am Mathematischen Institut A angefertigte Dissertation „Nichtparametrische Regressionsschätzung mit Splines" und an Dr.-Ing. Datong Wu vom Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde, dessen Arbeit über „Lockin-Thermographie für die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung und Werkstoffcharakterisierung" bereits mit dem Berthold-Preis 1997 der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung ausgezeichnet worden war.

Die mit 1.000 Mark dotierten Preise für Abschlußarbeiten gingen an Dipl.-Ing. Johannes Kappler, Dipl.-Ing. Arndt Goldack, Christiane Herbert, Dipl.-Ing. Stefan Issler, Dipl.-Ing. M.S. Stefan Schoen, Dipl.-Biol. Richard Plemper, Markus Gruber, Dipl.-Ing. Georg Heinrich Herdrich, Dipl.-Math. Andreas Rössle, Peter Öhl, M.A., Dipl.-Phys. Gunther Lang und Dipl.-Ing. Thomas Hofer.

„Photovoltaik - Forschung wohin?" hatte Prof. Dr. Jürgen H. Werner, Lehrstuhl für Physikalische Elektronik, seinen Festvortrag überschrieben, in dem er die Möglichkeiten der unterschiedlichen Technologien auslotete und einen „riesigen Markt" bei der Kombination von Dünnschichttechnologien und integrierter Verschaltungstechnik prognostizierte.     /zi

 


last change: 09.06.98 / eng
Pressestelle der Universität Stuttgart 1998